Zürcher Gemeinden investieren 530 Franken pro Kopf und Jahr
Etwa ein Zehntel ihrer Mittel gaben die Zürcher Gemeinden 2011 für Investitionen aus, also zur Pflege und für den Ausbau der Infrastruktur. Dieser Anteil entspricht etwa dem langjährigen Mittel. In den vorangegangenen Jahren war er zeitweise höher oder tiefer. Dies zeigt eine neue Studie des Statistischen Amts zu den kommunalen Investitionen im Kanton Zürich.
In den Jahren nach der Rezession von 1991 wurde deutlich weniger investiert. Ende der 1990er Jahre stiegen die Investitionen an und bewegten sich in den letzten Jahren im Bereich des 25-jährigen Durchschnitts. Summiert über alle Gemeinden wuchsen die Investitionen etwas stärker als das Bruttoinlandprodukt. Sie schwankten aber stärker. Die Investitionspolitik war also prozyklisch: War die Konjunktur gut, wurde besonders viel investiert -und umgekehrt.
Bauinvestitionen am wichtigsten
Anteilsmässig waren die Investitionen in Hochbauten am bedeutendsten. Zwischen 2007 und 2011 machten sie 38 Prozent am Total aus, gefolgt von den Investitionen in Tiefbauten (34 Prozent) und den Investitionen in Mobilien, d.h. in Einrichtungen und Geräte (14 Prozent). Die Gemeinden beteiligten sich zudem finanziell an den Investitionen anderer Gemeinden. Rund zehn Prozent der investierten Mittel flossen in gemeinschaftliche Projekte, etwa Zweckverbände, die Kläranlagen betreiben oder den Abfall entsorgen.
Unterschiedliche Gemeinden – unterschiedliche Investitionen
Im Kanton Zürich ist die Schule nicht überall in die politische Gemeinde integriert. Schulgemeinden existieren als eigenständige staatliche Institutionen. Sie betreiben Schulen auf Primar- und Oberstufenniveau oder auf beiden Stufen. Aufgrund ihres Auftrags investieren Schulgemeinden hauptsächlich in Hochbauten (88 Prozent) und Mobilien (fünf Prozent). Bei den politischen Gemeinden bilden die Investitionen in Tiefbauten den wichtigsten Posten. Besonders hoch ist ihr Anteil bei jenen ohne Schule (48 Prozent gegenüber 34 Prozent bei den politischen Gemeinden mit integrierter Schule).
Pro-Kopf-Investitionen variieren stark
Im Verhältnis zu ihrer Bevölkerung investierten die Gemeinden unterschiedlich viel. Im Durchschnitt aller politischen Gemeinden und der Jahre 1988 bis 2011 beliefen sich die Nettoinvestitionen – also die Investitionen minus die Veräusserung früher getätigter Investitionen – auf 530 Franken pro Kopf und Jahr. Bei den zehn bezüglich Investitionen schwächsten Gemeinden betrug der entsprechende Wert durchschnittlich 255 Franken, bei den zehn bezüglich Investitionen stärksten 1046 Franken. Auch bei den Schulgemeinden variieren die pro Schüler getätigten Investitionen stark. Die Unterschiede haben sich zwischen 1988 und 2011 allerdings zurückgebildet, sowohl bei den politischen als auch bei den Schulgemeinden. (mgt/aes)