Zu teuer: Basel-Stadt verkleinert Test mit Unterflurcontainern
Das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) verkleinert das geplante Versuchsgebiet für Unterflurcontainer im Bachletten-Quartier. Grund dafür ist unter anderem die Baupreis-Teuerung sowie ein grösserer Aufwand für die Archäologische Bodenforschung.

Quelle: Matti Blume - Eigenes Werk wikimedia CC BY-SA 4.0
Bald auch in Basel-Stadt: Einwurfschächte für unterirdische Recycling-Container in St. Gallen.
Der Kanton Basel-Stadt testet im Auftrag des Grossen Rats ab
2026 während eines Jahres die Abfallsammlung mit Unterflurcontainern im
Bachletten-Quartier. Die ersten Standorte sollen diesen Frühling gebaut werden.
Der Grosse Rat genehmigte 2019 1,45 Millionen Franken für die Beschaffung und
den Einbau der Unterflurcontainer.
Vorliegende Baumeisterofferten zeigten nun aber, dass die
finanziellen Mittel für die 28 vorgesehenen Standorte nicht ausreichen würden,
heisst es in einer Mitteilung des kantonalen Bau- und Verkehrsdepartement von
Donnerstag. So habe sich der Tiefbau gemäss dem Baupreisindex seit 2018 um
knapp 17 Prozent verteuert.
Funde von frühmittelalterlicher Siedlung möglich
Zudem habe sich bei der weiteren Planung herausgestellt,
dass der Aufwand für das Sichern und das teilweise Umlegen von Energie- und
Wasserleitungen für den Einbau der Container höher ausfalle als angenommen.
Auch müssten die Bauarbeiten enger durch die Archäologische Bodenforschung
begleitet werden.
Laut dem Departement sind Funde von einer
frühmittelalterlichen Siedlung möglich, die mit dem fränkischen Gräberfeld
Bernerring in Verbindung stehen. Dabei handelt es sich gemäss Mitteilung um
eine Fundstelle von internationaler Bedeutung, welche in den 1930er- und
1940er-Jahren zu grossen Teilen ausgegraben wurde.
Versuchsgebiet wird verkleinert
Um die Kosten einhalten zu können, wird das Versuchsgebiet
nun verkleinert. Es liegt neu zwischen der Allerheiligenkirche, dem
Schützenhaus, dem Birsig- und dem Dorenbachviadukt. Das kleinere Gebiet mit 19
Unterflurcontainer-Standorten gewährleistet laut BVD einen Versuch mit den
bereits bewilligten Mitteln.
Die Mischung von Mehr- und Einfamilienhäusern im Gebiet und
die klaren Trennlinien zwischen der herkömmlichen Kehrichtsammlung und jener
mit Unterflurcontainern ermögliche weiterhin «einen aussagekräftigen Versuch».
Neu grenzt die Elsässerbahn, neben dem Zolli, dem Schützenmattpark und dem
Sportzentrum Schützenmatte das Gebiet ab.
Rekurs gegen Standort noch hängig
Laut dem BVD ist gegen einen der 19 Standorte noch ein
Rekurs beim Appellationsgericht hängig. Die neun bislang vorgesehenen
Container-Standorte zwischen dem Neuweilerplatz, der Kaltbrunnenstrasse und dem
Dorenbachkreisel entfallen. Hier bleibt die Abfallabfuhr ab Trottoir
bestehen.
Der Pilotversuch mit den Unterflurcontainern soll unter anderem zeigen, wie die Quartierbewohner das Angebot einschätzen und ob das System «Sack im Behälter» funktioniert. Dabei werden verschiedenen Abfälle in ein und demselben unterirdischen Container gesammelt. (mgt/pb)