Winterthur schielt nach Schaffhausen
Die Stadt Winterthur betreibt heute erst ein einziges Rechenzentrum - im Obergeschoss eines Altstadtgebäudes. Hinsichtlich Sicherheit ist dies jedoch alles andere als optimal, denn bei einem Brand wären die Daten von zahlreichen Verwaltungsstellen zerstört. In diesem Rechenzentrum werden die Daten des Steueramtes, der Einwohnerkontrolle, der Stadtpolizei und anderer Verwaltungsabteilungen aufbewahrt und verarbeitet. Um dieses Sicherheitsrisiko zu reduzieren, muss die Stadt die Daten künftig an zwei Orten lagern.
Nun will Winterthur seine Daten dem Informatikunternehmen von Stadt und Kanton Schaffhausen (KSD) anvertrauen. Schaffhausen hat erst vor wenigen Monaten ein neues Rechenzentrum erstellt und dort noch ausreichend Platz für externe Kunden. Eine Zusammenarbeit mit Schaffhausen bezeichnet der Stadtrat als «qualitativ hochwertige Lösung», die zudem auch noch günstiger sei als alle bisher geprüften Varianten. So könne auch dem Sanierungsprogramm «effort14+» Rechnung getragen werden.
770 000 Franken Betriebskosten
Die Investitionskosten würden sich auf 870 000 Franken belaufen, die jährlichen Betriebskosten auf 770 000 Franken. Ob das Projekt realisiert wird, entscheidet der Gemeinderat.
Der Winterthurer Stadtrat sucht bereits seit Jahren nach einer Lösung für die Datenlagerung. Bereits Ende 2011 legte er dem Grossen Gemeinderat ein Projekt für ein eigenes Zentrum vor. Das Parlament wies den Kreditantrag über fast 6 Millionen Franken aber zurück. Im Dezember 2012 präsentierte die Stadtregierung deshalb eine günstigere Version: Sie wollte das zweite Rechenzentrum in einer Zivilschutzanlage unterbringen. Das Millionen-Defizit in der Stadtkasse machte aber auch diesen abgespeckten Plänen einen Strich durch die Rechnung. (sda/aes)