12:46 KOMMUNAL

Windturbinen in Deutschland unter Denkmalschutz gestellt

Teaserbild-Quelle: josealbafotos, Pixabay-Lizenz

Premiere Brandenburg: Zwei Windanlagen stehen seit neustem unter Denkmalschutz. Sie sind die ersten, die im ostdeutschen Bundesland errichtet worden sind. Allerdings haben nicht alle Verständnis dafür, dass Windturbinen Denkmäler sein können.

Als 1991 in Schünow, einem Ortsteil der Stadt Zossen, die beiden Windräder in Betrieb gegangen waren, dürfte kaum jemand daran gedacht haben, dass sie wenige Jahrzehnte später unter Denkmalschutz gestellt werden. Wie das Newsportal der ARD-Tagesschau berichtet, ist es nun so weit. Die zwei eher kleinen Anlagen mit einer Höhe von 38 Metern  und einem Rotordurchmesser von 33 Metern gehören nun offiziell zu den brandenburgischen Denkmälern. Dies, nachdem sie schon länger keinen Strom mehr produziert haben und hätten rückgebaut werden müssen. Ersetzt werden können sie gemäss einem Artikel in der Bild-Zeitung nicht, weil sie sich zu nahe am Ortsrand befinden.

Alte Windräder erhalten und wieder in Betrieb nehmen?

Errichtet hatte sie damals die ersten ihrer Art in Brandenburg Jürgen Weinrich. Nachdem er 2021 gestorben ist, erbten seine Nachkommen laut der Tagesschau insgesamt 15 Windräder. In der Folge rief Weinrichs Tochter Jeannine Weinrich mit dem Windkraftexperten Christian Busse mit «WindKraftArche» einen Verein ins Leben, der Windraftanlagen erhalten, instand setzen und wieder in Betrieb nehmen soll. Busse hatte auch den Antrag beim Denkmalamt gestellt, dass die Turbinen unter Schutz gestellt werden. 

Der Befund des Landesdenkmalamts Brandenburg: Die beiden Windkraftanlagen seien nicht nur technische Denkmale, sondern Zeugnisse des beginnenden Windkraftausbaus der frühen 1990er Jahre, wird es in einem Artikel der Bild-Zeitung zitiert. Nicht alle haben Verständnis für den Entscheid der Denkmalpfleger.  «Den einzigen Sinn kann man darin eigentlich nur sehen, dass die Betreiber sich damit massive Rückbaukosten ersparen», meint die Schünower Ortsvorsteherin Regina Pankrath gegenüber der ARD-Tagesschau. Sie will Akteneinsicht beim Amt einnehmen droht mit einer Klage dagegen, dass die alten Windräder als Denkmale «für ewig» stehen bleiben sollen. (mai)

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