Wie die bauliche Verdichtung für alle attraktiv wird
Die Verdichtung des bestehenden Siedlungsgebiets gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Das Raumplanungsgesetz verlangt nach Massnahmen gegen die Zersiedelung. Deshalb sind dringend praxistaugliche Konzepte für diese Herausforderung gefragt.
Das ETH Wohnforum - ETH Case und der Thinktank für Nachhaltigkeit Ecos haben die neue Publikation «ANANAS - Leitfaden und Checklisten zur nachhaltigen Arealentwicklung für Städte und Gemeinden» herausgegeben. Sie liefert konkrete Strategien für Städte und Gemeinden, welche die Verdichtung in ihrem Wirkungskreis begünstigen wollen. Entstanden ist sie aus dem Forschungsprojekt «ANANAS» (Angebotsstrategie NAchhaltig NAchverdichteter Städte).
Investoren unterstützen und ermutigen
Der Leitfaden ist eine vielseitig einsetzbare Grundlage für Städte und Gemeinden in Agglomerationsräumen, die sich mit Strategien der Verdichtung sowie der nachhaltigen Siedlungs- und Arealentwicklung befassen.
Angesprochen sind Stadtentwickler und andere Entscheidungsträger aus Verwaltung, Behörden und Organisationen, aber auch Private, institutionelle Investoren und in der Planung Tätige. Die Autoren zeigen Wege auf, wie sich die Gemeinden städtebaulich, wirtschaftlich und sozial zukunftsfähig positionieren können. Weiter erläutern sie, wie in Zusammenarbeit mit Investoren mehr Wohnraum sowie eine höhere Wohn- und Lebensqualität erzielt werden können.
Agenda der Nachverdichtung
Mit Hilfe von Anreizsystemen, planungsrechtlichen Prozessen, Verträgen mit Grundeigentümern und wohldosierter Anwendung von Verordnungen und Gesetzen lässt sich die Zukunft der Siedlungsentwicklung günstig beeinflussen. Wie – das zeigt die in dieser Publikation vorgestellte «Agenda der Nachverdichtung» in 19 Punkten. Sie ist aus Workshops mit Behörden und Investoren, aber auch aus der Auswertung einschlägiger Literatur und Fachartikel entstanden. So arbeiteten die Autoren die entscheidenden Faktoren für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung heraus, die durch die öffentliche Hand zu beeinflussen sind.
Die «Agenda der Nachverdichtung» eignet sich als thematische Leitplanke für den Dialog mit den unterschiedlichen Anspruchsgruppen innerhalb von Planungsprozessen. Zudem zeichnet sie sich dadurch aus, dass sie Nachhaltigkeit umfassend und auf breiter Ebene in den Blick nimmt. Dies unterscheidet «ANANAS» von herkömmlichen Bewertungsmodellen, welche jeweils auf (durchaus wichtige) Teilbereiche wie Energie, Mobilität, Baustoffe oder andere fokussieren. (mgt/aes)