Welche Farben hat Schaffhausen?
Historische Städte wie Schaffhausen stünden heute vor grossen Herausforderungen, wenn es um die farbliche und materialtechnische Renovation von Fassaden gehe, teilt die Stadt mit. Ein Grund dafür ist, dass sich das Spektrum der Materialien und Farben laufend erweitert. Hinzu käme, dass die Wahl einer Farbe zuweilen unter Zeitdruck und in einem Farbton getroffen werde, der oftmals weder auf die Architektur noch auf das städtebauliche Umfeld abgestimmt sei, heisst es weiter. Mit der Karte will die Stadt deshalb eine Grundlage für die Beratung der Bauherren schaffen.
Deshalb hat die Stadt Schaffhausen nun das Haus der Farbe in Zürich beauftragt, eine Farbkarte für die Altstadt von Schaffhausen zu erstellen. Um das spezifische Kolorit von Schaffhausen sichtbar zu machen, erstellt das Haus der Farbe noch dieses Jahr in einem ersten Schritt eine Farbanalyse der Stadt anhand von Farbproben.
Farbkarte als Ziel
Die Farbmuster, die durch das Nachmischen vorhandener Farben entstehen, enthalten Haupt-, aber auch Akzentfarben, und berücksichtigen damit auch Farbklänge einzelner Gebäude. Ausserdem beziehen sie sich sowohl auf Fassadenfarben als auch auf Materialfarben, etwa von Sockelsteinen, Dachziegeln oder Holzrahmen. Diese Farbsammlung wird dann zu einer Farbkarte für die Altstadt ausgearbeitet, aus der eine bestimmte Farbe für ein Haus ausgewählt werden kann.
Die Karte wird in Zusammenarbeit mit dem Malerunternehmerverband des Kantons Schaffhausen und Umgebung sowie Fachleuten der Denkmalpflege erarbeitet. Nächstes Jahr sollen die Resultate zu publiziert und für Malerbetriebe, Architekten und Eigentümer zur Verfügung gestellt werden.
Schaffhausen ist nicht die einzige Schweizer Stadt, die sich mit ihrer Farbidentität auseinandersetzt. Auch etwa die Stadt Zug oder die Gemeinde Mels SG verfügen über Farbkarten. (mai/mgt/aes)