Wald ZH setzt auf lokal produzierte Energie
Die Gemeinde Wald im Zürcher Oberland bekennt sich zu einer nachhaltigen Energiepolitik. Sie hat 2013 eine energetisch zukunftsweisende Bau-und Zonenordnung (BZO) erlassen. Wald setzt jährlich ein Steuerprozent ein, um Projekte im Energiebereich zu fördern oder zu ermöglichen.
Nun wurde die Gemeinde mit rund 9400 Einwohnern mit dem Label «Energiestadt Gold» ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erhalten Energiestädte, die 75% der Massnahmen beschlossen oder umgesetzt haben. Wald hat dieses Ziel mit 77% erreicht.
Wald hat bei der Produktion von Strom und Wärme aus erneuerbaren, einheimischen Energieträgern bisher folgendes geleistet:
- Auf dem Gemeindegebiet von Wald gibt es bereits verschiedene grosse Holzwärmeverbünde. Der Wärmeverbund Chüeweid-Burg wurde 2014 in Betrieb genommen. 2015 genehmigte die Walder Bevölkerung die Sanierung des Hallenbads. Die neue Schnitzel-Heizung wird nicht nur Wärme für das Hallenbad, sondern auch für das Schulhaus Neuwies und mehr als 100 Haushalte in der Umgebung liefern.
- Die Gemeinde unterstützte 2014 die Gründung des Vereins «WaldSolar». Der Verein motiviert die Walder Bevölkerung erfolgreich, sich an Photovoltaik-Anlagen zu beteiligen. Der Verein konnte auf dem Schulhausdach Neuwies und auf der Turnhalle Burg bereits über 600 Quadratmeter Solarfläche vermitteln.Die nächste Anlage ist schon im Bau.
- Das Elektrizitätswerk Wald ist ein selbständiges Unternehmen im Eigentum der Gemeinde Wald. Als Standardprodukt beziehen die Walder Haushalte Naturstrom aus Wasserkraft (75%), Windenergie (17%) und Kehrrichtverbrennung (8%). Die Gemeinde Wald sowie neun von zehn Kunden decken ihren Strombedarf vollumfänglich mit erneuerbaren Energien.
Wettbewerb mit Nachbargemeinde
«Der Gemeinderat verfolgt seit Jahren das Ziel, die Energieproduktion vor Ort zu fördern sowie nachhaltig und lokal produzierte Energie zu nutzen. Die Auszeichnung als Energiestadt Gold ist eine Bestätigung für die eingeschlagene Strategie. Und sie ist ein Ansporn, Schritt für Schritt weiterzugehen», sagt Gemeinderat Rico Croci (Grüne).
Er verweist zudem auf den spielerischen Wettbewerb mit der Nachbargemeinde Rüti. «Rüti wurde 2015 als Energiestadt Gold ausgezeichnet. Klar mussten und wollten wir nachziehen» sagt Croci mit einem Augenzwinkern. (mgt/aes)