Wachstum und Bodenverbrauch entkoppeln
Die Ecopop-Initiative bringt zwei Themen in einen Zusammenhang, die von breiten Bevölkerungsschichten als Problem wahrgenommen werden: Die Zuwanderung respektive die Zunahme der Wohnbevölkerung und die damit verbundene Belastung der natürlichen Ressourcen.
Probleme beim Bodenverbrauch ernst nehmen
Die Gegner der Vorlage kritisieren die von den Initianten verlangte, starre Einwanderungsquote und deren negativen Folgen für die Wirtschaft. Zudem halten sie es für den falschen Weg, die Zuwanderungspolitik zu benutzen, um Landschafts- und Umweltschutz zu betreiben.
Während der Abstimmungskampf in vollem Gang ist, fordert Felix Meier, CEO der Umweltstiftung Pusch, eine neue Strategie, um den Bodenverbrauch zu senken, ohne das wirtschaftliche Wachstum zu behindern. Die Ecopop-Initiative sei blosse Symptombekämpfung, sagt Meier. Um das Übel bei der Wurzel zu packen, müsse man die Probleme beim Bodenverbrauch ernst nehmen. «Verschiedene Projekte auf der ganzen Welt zeigen schon heute, dass Wachstum nicht einfach mit mehr Bodenverbrauch einhergehen muss. So zum Beispiel fühlt man sich in einem Hochhaus mitten in Mailand, als wohnte man im Wald.» Mit Siedlungen über Autobahnen und mit höheren Gebäuden könne man die Landressourcen schonen und die Lebensqualität der Bewohner gleichwohl hoch halten.
Kommt nach der Energiewende die «Bodenwende»?
Mittels «Vertical Farming», dem Bau von aufrechten Treibhäusern, könne man selbst die landwirtschaftliche Produktion verdichten. «So steigt die Produktion pro Quadratmeter um das x-fache», so Meier.
Aus Sicht von Felix Meier ist nach der Energiewende nun eine «Bodenwende» nötig. Diese müsste klare Leitplanken zur Entkopplung von Wachstum und Bodenverbrauch schaffen. Dies würde künftig «fragwürdigen Initiativen» wie Ecopop den Wind aus den Segeln nehmen. (mrm/mgt)
Veranstaltungstipp: Am 28. November findet in Olten eine Fachtagung statt zum Thema «Den Bodenverbrauch stoppen: Wo können Gemeinden ansetzen?».