US-Bürger überwachen Polizei per App
In den Gesetzbüchern des südlichen Nachbarstaates von New York mit rund neun Millionen Einwohnern ist festgeschrieben, dass die Beamten bei ihrer Dienstausübung auch aufgezeichnet werden dürfen - was auch das Filmen erlaubt. Da beinahe jedes Telefon mit einer Kamera ausgestattet ist, hat die American Civil Liberties Union New Jersey (ACLU-NJ) beschlossen, die Umsetzung dieses Rechts auf elektronischem Wege zu vereinfachen. Das Ergebnis, Police Tape, ist nun verfügbar für Android verfügbar und soll auch bald in einer Version für iOS erscheinen.
Rechtsratgeber integriert
Das Programm hält Interaktionen mit der Polizei als Film- oder Audioaufnahmen fest. Aufgezeichnetes Material kann anschließend direkt an die ACLU-NJ übermittelt werden. Bei laufender Aufnahme macht sich die App unsichtbar und ist am Bildschirm des Nutzers nicht zu erkennen. Zusätzlich fungiert Police Tape auch als übersichtliches Nachschlagewerk. Je nach Situation kann der User Informationen einsehen, die ihn über seine eigenen Rechte je nach Situation aufklärt und auch angibt, zu welchen Handlungen die Polizei berechtigt ist.
Vorreiter New York
«Diese App ist ein essenzielles Tool, um die Verantwortung der Polizei garantieren zu können», so Deborah Jacobs, Executive Director der ACLU-NJ. «Zu oft werden Fälle von Fehlverhalten nicht gemeldet, weil die Menschen denken, dass man ihnen keinen Glauben schenken wird. Hier gibt ihnen die Technologie die Möglichkeit, Kontrolle auszuüben.» Mit Police Tape folgt der New-Jersey-Ableger der Bürgerrechtsunion seinen Kollegen aus New York. Dort wurde vor wenigen Wochen ein ähnliches Mobil-Tool mit dem Titel «Stop and Frisk Watch» vorgestellt. (mgt/aes)