Ungenutzte Militäranlagen: Pläne für eine friedlichere Welt
Den Hauptpreis erhielt das Team um den portugiesischen Architekten João Segurado, der vorschlug, Befestigungsanlagen bei Lissabon zu einem Meeres- und Küstenobservatorium umzubauen. «Die Rolle, die Portugal in der Welt spielt, hat noch immer viel mit dem Meer zu tun», erklären die Macher des Projekts. «Der Ozean prägt uns, er gibt uns eine Identität, während er gleichzeitig zu einer so reichen wie verschwendeten Ressource wurde.»
Mit dem «Founders Award» wurde der Vorschlag des ugandischen Architekten Andrew Amara ausgezeichnet: Er zeigte auf, wie ein Armeeposten in Paicho in der Nähe der Stadt Gulu zu einem Gemeindezentrum samt einer Klinik und einem Marktplatz sowie einer Gallerie umfunktioniert werden könnte. Während Gulu bereits wieder blühte, würden sich ihre Vororte nur langsam von den kriegerischen Auseinandersetzungen erholen, erklärt Amara. In Orten wie Paicho sind die Spuren des Krieges noch immer allgegenwärtig. Dem will Amara etwas entgegensetzen: Sein Projekt soll den verbliebenen Menschen Bewohnern helfen, wieder ein Gemeindeleben aufzubauen.
Neben diesen beiden Hauptkategorien gab es verschiedene weitere Kategorien. Unter anderem auch einen für Kleinbauten. Dazu gehört der Beitrag des palästinensischen Building Sumud Project das Wettbewerbsthema ebenfalls eindrücklich illustriert: Die Architekten wollen in Hebrons Altstadt die vom Militär zerstörten Häuser mit kleinen An- und Umbauten etwa zu Begegnungsstätten umfunktionieren, sogenannten «Plug Ins».
Architecture for Humanity unterstützt von Krieg oder Katastrophen versehrte Gebiete beim Wiederaufbau, schreibt in diesem Zusammenhang Wettbewerbe aus und betreibt mit openarchitecturework.org im Internet eine Open-Source-Plattform für Pläne und CAD-Files. (mai)
Weitere Projekte des Wettbewerbs sind hier ausführlich dokumentiert: openarchitecturenetwork.org/competitions/challenge/2011