14:10 KOMMUNAL

Umstrittenes Geothermieprojekt Haute-Sorne kann weitergeführt werden

Teaserbild-Quelle: SoylentGreen - Myself, Earth-Texture is from NASA., CC BY-SA 3.0

Das Tiefengeothermieprojekt Haute-Sorne kann unter zusätzlichen Sicherheitsauflagen weitergeführt werden. Dies hat die jurassische Regierung entschieden. Laut Bundesamt für Energie (BFE) macht der Kanton Jura damit den Weg frei für die Umsetzung eines wichtigen Pilotprojekts.

Neben einem verbesserten Sicherheitsrahmen soll auch die Kommunikation mehr Gewicht erhalten, indem eine Begleit- und Informationskommission eingesetzt wird. Eine kontinuierliche Kommunikation über alle Aspekte des Projekts gewährleiste die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit, teilt das BFE mit. – Derweil verweist der Kanton Jura in seiner aktuellen Medienmitteilung darauf, dass aufgrund  der begrenzten Erfahrungen mit derartigen Projekten in der Schweiz und weltweit, die Sicherheit an erster Stelle stehen muss: Beim Kanton will man vor der Wiederaufnahme des Projekts mit dem verantwortlichen Unternehmen Geo-Energie Suisse (GES) eine Vereinbarung mit zusätzlichen Sicherheitsauflagen für sämtliche Etappen ausarbeiten.

Das Projekt ist umstritten und seine Geschichte bewegt. Für Bedenken gegenüber dem Vorhaben gaben unter anderem ein Erdbeben in Südkorea, das 2017 möglicherweise von einer Geothermie-Tiefenbohrung ausgelöst worden war, sowie zwei weitere mit Geothermieprojekten verbundene Beben in der Schweiz. So ist 2014 im Kanton St. Gallen und 2006 in Basel wegen eines Erdbebens jeweils ein Geothermieprojekt gestoppt worden. 

Explorationsbeitrag von bis zu 90 Millionen Franken

Im 2018 hatte das Bundesgericht einen Rekurs gegen die Baubewilligung in der Gemeinde Haute-Sorne abgewiesen und dem Vorhaben grünes Licht erteilt. Dennoch kündigte die Kantonsregierung im April 2020 an, die Bewilligung zu überprüfen. Wenige Monate später, im Juni, bewilligte das BFE „aufgrund der hohen Planungsqualität des Projekts und der getroffenen Massnahmen zur Risikominimierung“ einen Explorationsbeitrag von bis zu 90 Millionen Franken. Wie das  BFE in seiner aktuellen Medienmitteilung festhält, will es die weiteren Arbeiten begleiten sowie den Kanton Jura und die Geo-Energie Suisse SA auch bei der Umsetzung der zusätzlichen, in den bevorstehenden Verhandlungen festzulegenden Auflagen, unterstützen.

Über das Tiefengeothermieprojekt Haute-Sorne der Geo-Energie Suisse SA sollen langfristig rund 6'000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Zudem soll es auch die technische Machbarkeit von stimulierten geothermischen Systemen in der Schweiz demonstrieren und so die Nutzung dieser Technologie auch in anderen Regionen ermöglichen. (mgt/sda/mai)

Mehr zum Konzept im Video der Geothermie Suisse AG.

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