Studie: Weniger Autos dank Carsharing?
Autos teilen und damit den Verkehr mindern – dies versprechen Carsharing-Anbieter. Ist dem tatsächlich so? Sind Carsharing-Kunden wirklich nachhaltiger unterwegs? Oder gelangen sie eben doch lieber alleine und auf vier Rädern von A nach B als mit dem ÖV? Ein Team des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat im Rahmen einer Studie genauer hingeschaut und in elf europäischen Städten mehr als 10000 Kunden befragt, eine Stadt in der Schweiz war allerdings nicht dabei.
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Stau, Symbolbild.
Die Befragung zeige, dass Carsharing eine einfache und wirkungsvolle Möglichkeit sei, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, so das Projektteam um Hansjörg Fromm und Patrick Jochem vom Karlsruhe Service Research Institute (KSRI) des KIT. Die Antworten der Umfrageteilnehmer zeigten, dass ein Leihwagen zwischen 10,5 (Madrid) und 21,8 (Kopenhagen) private Pkw ersetzen kann. In Berlin sind es 16, in Hamburg 17. Die Befragten gaben an, ihr Auto entweder abgeschafft oder gar nicht erst eines angeschafften zu haben. Als Hauptgründe nannten sie die hohen Kosten für ein Auto und die gute Verfügbarkeit des Carsharing-Angebots in Kombination mit dem Öffentlichen Verkehr in der Nähe.
Am positivsten wirkte sich das Verhalten derjenigen Nutzer aus, die auf ein eigenes Fahrzeug verzichten. Bei den anderen Nutzern würden durchaus auch öffentliche Verkehrsmittel verdrängt, was den Umwelteffekt deutlich schmälere, heisst es in der Medienmitteilung des KTI.
Die Umfrage wurde im 2018 und 2019 im Auftrag von „car2go“ und „Share Now“ durchgeführt, und zwar bei Kunden, die in den letzten 91 Tagen drei oder mehr Fahrten in einem Fahrzeug des Anbieters absolviert hatten. (mai/mgt)
Link zur Studie: https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000104216