Städteverband fordert sachlichen Umgang mit Tempolimiten
Während Tempo 30 auf Quartierstrassen heute in den Schweizer Städten vielerorts die Regel ist, wird über die optimale Geschwindigkeit auf Hauptachsen intensiv diskutiert. Beispielsweise besteht kein Konsens darüber, wie die Geschwindigkeit die Leistungsfähigkeit einer Hauptachse beeinflusst, wie sie den Verkehrsfluss verändert und wie sie sich auf den öffentlichen Verkehr auswirkt.
Die Fachgruppe Stadt- und Gemeindeingenieure des Schweizerischen Städteverbandes will die Debatte versachlichen und hat dafür den Bericht «Einflussgrössen für die Bestimmung der optimalen Geschwindigkeit auf Hauptverkehrsstrassen innerorts» erarbeitet.
Grundlage für Praktiker
Die Fachgruppe präsentiert keine Patentrezepte, da sich viele der diskutierten Fragen nur mit Blick auf die konkrete Situation vor Ort beantworten lassen. Dafür stellt der Bericht Grundlagenwissen zur Verfügung und geht auf gelungene Umsetzungen ein. Damit bietet der Bericht den politisch Verantwortlichen wie den Praktikern in Städten und Gemeinden Grundlagen, mit denen sie die optimale Geschwindigkeit für eine bestimmte Strasse fundiert herleiten können.
Der Bericht zeigt auf, dass Hauptverkehrsachsen diverse Funktionen wahrnehmen. Diese beschränken sich nicht bloss auf den öffentlichen und privaten Verkehr oder darauf, Fussgänger und Velofahrende durchzuleiten. Für die Verkehrs- und Umgebungsqualität ist dabei die gefahrene Geschwindigkeit wichtiger als das Verkehrsaufkommen. Anhand positiver Beispiele zeigt der Bericht, dass tiefere Geschwindigkeiten nicht mit geringerer Kapazität oder mit längeren Reisezeiten für Autos oder Busse verbunden sein müssen. (mgt/aes)