10:31 KOMMUNAL

Stadt Luzern zählt Stimmzettel neu digital aus

Teaserbild-Quelle: zvg

Am 25. November 2018 zählt die Stadt Luzern die Stimmzettel erstmals elektronisch aus.Die Verwaltung verspricht sich vom E-Counting eine sicherere, effizientere und unter dem Strich günstigere Auszählung als von Hand. Die Neuerung ist Teil der Digitalstrategie, die ab 2019 von der Stadt implementiert werden soll.

Richtiges und falsches Ausfüllen der neuen Luzerner E-Stimmzettel

Quelle: zvg/Zusammenstellung der Redaktion

Links: So kann der Scanner die neuen Wahlscheine lesen. Rechts: So nicht. 

Diverse Schweizer Städte wie St. Gallen, Bern oder Basel-Stadt kennen das E-Counting bereits und machen damit gute Erfahrungen. Seit 2018 können auch Luzerner Gemeinden bei Abstimmungen die Stimmzettel elektronisch auszählen lassen: Der Regierungsrat hat eine entsprechende Verordnung diesen April in Kraft gesetzt.Die Stadt Luzern nimmt nun diesbezüglicheine Pionierrolleein und führt als erste Luzerner Gemeinde im Rahmen ihrerDigitalstrategie das E-Counting ein(siehe Box).Zum Einsatz kommt das neue Verfahren erstmals am Abstimmungssonntag vom 25. November 2018.

Die neue Ausrüstung

Zum E-Counting-Equipment gehören zwei Laptops samt Software und ein Scanner. Beim Einscannen werden alle Stimmzettel lückenlos nummeriert und sind somit jederzeit identifizierbar. Es besteht kein Anschluss an das Internet – dadurch können Manipulationen, etwa durch einen Hackerangriff, ausgeschlossen werden.

Das E-Counting-Equipment der Stadt Luzern: Scanner und Personal

Quelle: zvg

Mitarbeitende des Wahlbüros der Stadt Luzern mit dem neuen E-Counting-Equipment. Herzstück davon ist der Stimmzettelscanner. 

Sichere Sache

In der Stadt Luzern verändert sich dadurch auch der Abstimmungszettel: Neu setzt man nicht mehr «Ja» oder «Nein», sondern Kreuzchen ins betreffende Kästchen. Nur so kann der Scanner den Stimmzettel lesen. Pro Stunde schafft er 6000 bis 7000 davon, und jeder Stimmzettel wird mit einer Nummer bedruckt, um Doppelzählungen auszuschliessen. Unklare Antworten werden vom System aussortiert und angezeigt, woraufhin zwei Personen die mangelhaften Stimmzettel am Bildschirm kontrollieren. Sie entscheiden, ob die Antworten trotzdem klar einem Ja oder Nein zuweisbar sind oder ob sie als ungültig erfasst werden müssen.

Die Stadt Luzern hat für die Umrüstung auf E-Counting rund 100 000 Franken investiert, und zwar aus gutem Grund:Das neue System ist laut Mitteilung sicherer, schneller und kosteneffizienter.Anstelle der bislang etwa 80 bezahlten Stimmzählern benötigt man nun nur noch 30; die Einsparungen pro Urnengang belaufen sich insgesamt auf etwa 15 000 bis 20 000 Franken. (mgt/lfr)

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Die Digitalstrategie der Stadt Luzern

Mehrere parlamentarische Vorstösse im Bereich Digitalisierung aus den Jahren 2016 und 2017 haben gezeigt, dass die digitale Transformation der Stadtverwaltung auch auf politischer Ebene ein wichtiges Thema ist. Gleichzeitig sind die Vorstösse Ausdruck für das Entwicklungspotenzial, das die Stadtin diesem Bereich aufweist:Der Stadtrat ist sich dieses Nachholbedarfs angesichtsder rasch fortschreitenden Digitalisierung bewusst. Er hat die Vorstösse entsprechend beantwortet und dieErarbeitung einer gesamtstädtischen Digitalstrategie angeordnet. Seit Anfang 2018 wird diese im Rahmen desProjekts «Stadt Luzern digital»erarbeitet – der entsprechende Antrag wird dem Parlament gemäss aktueller Planung Ende März 2019 zum Beschluss vorgelegt.Nun müssendie rechtlichen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen definiertsowie die benötigten finanziellen und personellen Ressourcen bereitgestellt werden, damit aus dem Plan Wirklichkeit wird.(mgt/lfr)

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