Stadt Bern testet Abfalltrennung im öffentlichen Raum
Die Stadt Bern testet ein Abfalltrennsystem für den öffentlichen Raum: An sieben stark frequentierten Standorten wurden diese Woche neben den normalen Abfallbehältern separate Container für Papier, Alu, Glas und PET aufgestellt – die Wertstoffe werden somit vom übrigen Abfall getrennt. Im Rahmen eines zweijährigen Pilotbetriebs will der Gemeinderat das Potenzial der Separatsammlung im öffentlichen Raum ausloten.
Quelle: zvg
So wie heute schon an Bahnhöfen (im Bild: Zürich HB), werden in der Stadt Bern schon bald an stark frequentierten Standorten Recyclingstationen installiert.
Durch die intensive Nutzung des öffentlichen Raums ist die Menge des auf Strassen und Plätzen entsorgten Abfalls in der Stadt Bern markant gestiegen, wie der Stadtregierung mitteilt. Alle diese Abfälle – ob recyclierbar oder nicht – landeten bisher unsortiert im selben Abfallbehälter.
Zweijähriger Pilotversuch
Dieser Entwicklung will der Gemeinderat entgegenwirken. Er lässt im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten Pilotversuchs prüfen, ob eine separate Sammlung von Recyclingstoffen im öffentlichen Raum funktioniert.
Diese Woche wurden an sieben stark frequentierten Standorten in der Stadt Bern – Kornhausplatz, Bahnhofplatz, Grosse und Kleine Schanze, Hirschengraben, Monbijou und Dampfzentrale – neben den bestehenden Abfallbehältern zusätzliche Container für die separate Sammlung von PET, Aluminium, Glas und Papier aufgestellt.
«Die SBB haben in den Bahnhöfen bereits vor einigen Jahren ein vergleichbares Trennsystem eingerichtet. Ihr Erfolgt zeigt, dass die Abfalltrennung bei der Bevölkerung einen grossen Stellenwert hat», begründet Gemeinderätin Ursula Wyss (SP) , Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, die Initiative.
Gespannt auf die Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb ist auch Patric Schädeli, Abteilungsleiter Betrieb und Unterhalt beim städtischen Tiefbauamt: «Der Bahnhof ist ein geschlossener Raum. Hier steht man sozusagen unter Beobachtung, wenn man seinen Abfall entsorgt. Nun wollen wir herausfinden, ob dieses System auch im öffentlichen Raum einer Stadt funktioniert».
Neues Kleinabfallfahrzeug nötig
Für den zweijährigen Pilotbetrieb hat der Gemeinderat einen Kredit von 290 000 Franken genehmigt. Darin inbegriffen ist die Beschaffung eines zusätzlichen Kleinabfallfahrzeugs.
Die sieben Standorte werden parallel zu den ordentlichen Leerungsrouten der Strassenreinigung bewirtschaftet. Die Wertstoffe werden in farbigen Plastiksäcken gesammelt, im Werkhof des städtischen Tiefbauamts nachsortiert und abholbereit gelagert.
Mit der Separatsammlung an neuralgischen Punkten in der Stadt Bern erfüllt der Gemeinderat eine Motion der SP, die im November 2015 vom Stadtrat als erheblich erklärt wurde. (mgt/aes)