Sind Schweizer Stromlieferanten fit für die Energiezukunft?
Ziel des freiwilligen Benchmarkings ist es, Transparenz zu schaffen. Die teilnehmenden Stromlieferanten sollen aussagekräftige Vergleiche mit ihren Mitbewerbern erhalten sowie Stromkonsumenten über die Leistungen der Stromlieferanten im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz informiert werden.
Im Benchmarking wurden sieben Handlungsfelder beurteilt: 1. Unternehmensstrategie; 2. Vorbildwirkung; 3. Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen; 4. Gewässerschutz, 5. Lieferung, 6. Energiedienstleistungen, 7. Förderprogramme und tarifliche Massnahmen.
Am Benchmarking 2014/15 haben 62 Stromlieferanten teilgenommen. Darunter befinden sich grosse und kleine Unternehmen sowie lokal, regional und kantonal tätige Stromversorger in der deutschen und französischen Schweiz sowie im Tessin. Zusammen decken sie rund 58 Prozent des Schweizer Stromabsatzes ab.
Die Ergebnisse zeigen, dass - wie bereits im ersten Benchmarking 2013/14 - beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Stromlieferanten bestehen.
Zwei der Stromlieferanten (Services Industriels de Genève (SIG), Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ)) erfüllen mehr als 80 Prozent der Zielsetzungen. Die Mehrheit der Stromlieferanten erfüllt die Zielsetzungen zu 35-65 Prozent, der Durchschnitt liegt bei 49 Prozent. Elf Stromlieferanten schaffen zur Zeit weniger als 30 Prozent der Zielsetzungen in den sieben Handlungsfeldern. Wer diese sind, ist aus dem Benchmarking leider nicht ersichtlich, da auch eine anonyme Teilnahme möglich war.
Grosse schlagen Kleine
Auffallend ist, dass die grossen Stromlieferanten mit 59 Prozent im Durchschnitt die Ziele deutlich besser erfüllen als die kleinen Stromlieferanten, die durchschnittlich nur 37 Prozent der Ziele erreichen. Grössere Unterschiede bestehen insbesondere in den Handlungsfeldern Unternehmensstrategie, Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien, Energiedienstleistungen sowie Förderprogramme und tarifliche Massnahmen.
Im Vergleich zum Benchmarking 2013/14 fällt die Zielerreichung insgesamt tiefer aus. Dies liegt hauptsächlich daran, dass in der aktuellen Studie deutlich mehr kleine Stromlieferanten am Benchmarking teilgenommen haben. (mgt/aes)