Schweiz und Österreich wollen mehr Nachhaltigkeit in Berggebieten
Die Schweiz und Österreich wollen vermehrt zusammenspannen, um ihre Erfahrungen bezüglich nachhaltiger Entwicklung von Berggebieten weltweit möglichst vielen Bewohnerinnen und Bewohner von Berggebieten zugänglich zu machen. Zudem wollen sie auf politischer Ebene das Bewusstsein für die spezifische Sensibilität von Bergregionen fördern.
Das Abkommen sieht unter anderem gemeinsame Publikationen zur nachhaltigen Entwicklung von Berggebieten in Zusammenarbeit mit dem Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern vor. Im Vordergrund stehen dabei Themen wie der nachhaltige Bergtourismus oder die familienbasierte Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse. «Sowohl Österreich als auch die Schweiz verfügen über eine grosse, historisch gewachsene Expertise in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung von Berggebieten», betonte Martin Dahinden, Direktor der schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza). «Damit haben sie auch eine gewisse moralische Bringschuld gegenüber weniger gut situierten Bergländern.»
Förderung des Wissensaustauschs
Martin Ledolter, Geschäftsführer der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, führte weiter aus: «Das Abschlussdokument der Konferenz der Vereinten Nationen zur Nachhaltigen Entwicklung in Rio de Janeiro 2012 bezeichnete Berggebiete als Gebiete, die in den kommenden Jahrzehnten besondere Unterstützung benötigen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schweizer und Österreichischer Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung des Wissensaustauschs unter Bergregionen erlaubt es uns, dieser Willenserklärung auch Taten folgen zu lassen.»
Die strategische Allianz zwischen den beiden Staaten zielt ferner darauf ab, das Thema nachhaltige Entwicklung von Berggebieten vermehrt in der aktuellen internationalen Diskussion zu verankern – namentlich im Rahmen der Ausarbeitung globaler Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele für die Zeit nach 2015.
Vernachlässigte Berggebiete
Damit tragen die Schweiz und Österreich gemeinsam der herausragenden Bedeutung von Berggebieten für die globale Entwicklung Rechnung, teilt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Diese würden oft vernachlässigt, ihre Bewohner kämpften häufig gegen Armut und Hunger sowie gegen die zunehmend spürbaren negativen Auswirkungen des Klimawandels an. Die Probleme der Berggebiete betreffen aber auch die Bewohnerinnen und Bewohner tiefer liegender Gebiete – etwa durch die Verschmutzung des Trinkwassers oder durch Überschwemmungen infolge unsachgemässer Landnutzung, so das EDA .
Am 11. Dezember 2013 wird der International Mountain Day in der Schweiz mit drei Anlässen in Verbier, Scuol und im Alpinen Museum in Bern begangen. (mgt/aes)