Schaffhauser Stadtrat strebt 2000-Watt-Gesellschaft an
Der Stadtrat strebt die Reduktion des durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauchs auf 2000 Watt Dauerleistung pro Einwohnerin und Einwohner bis im Jahr 2080 an. Als «Energiestadt der ersten Stunde» mache Schaffhausen einen «logischen Schritt», denn die Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft entsprächen auch den neuen Kriterien des Energiestadt-Labels.
Mit ihrer Zieldefinition befinde sich die Munotstadt im Einklang mit den wichtigen Nachbarstädten Zürich, Winterthur und St. Gallen, schreibt der Stadtrat. Für die Aufnahme des Verfassungsartikels zur 2000-Watt-Gesellschaft ist eine Volksabstimmung nötig.
Regionale Volkswirtschaft stärken
Der Stadtrat erachtet das 2000-Watt-Konzept als geeignete Strategie, um eine sichere Energieversorgung langfristig aufrecht zu erhalten. Die schrittweise Umsetzung der Energiewende solle wettbewerbsfähige Energiepreise gewährleisten und die Substitution von nicht erneuerbaren durch erneuerbare Energien ermöglichen.
Es könne nicht nur die Abhängigkeit von unsicheren, ausländischen Energielieferanten vermindert, sondern auch die regionale Volkswirtschaft gestärkt werden, da beispielsweise in der Region Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Branchen entstünden.
Der Stadtrat strebt - zusammen mit dem Kanton und den Partnerstädten des Swisspower-Netzwerkes und der Bodenseeregion - einen möglichst hohen Anteil an Selbstversorgung an. Voraussetzung dazu sei eine hohe Energieeffizienz. Diesbezüglich herrsche beim stadteigenen Gebäudepark noch Nachholbedarf.
Der Ausstieg der Stadtverwaltung aus der Kernenergie soll - wie bei der Kantonsverwaltung - durch den Zukauf von Wasserstromzertifikaten und durch den Bau von Anlagen für Solarstrom und andere eneuerbare Energien auf städtischen Liegenschaften erfolgen. Die Stadt könne sich auch an regionalen und überregionalen Stromerzeugungsanlagen für erneuerbare Energien beteiligen. (sda/aes)