Aus Werkhofwohnräumen wird ein wohnlicher Kindergarten
Wie aus den ehemaligen Wohnräumen eines Werkhofs ein wohnlicher Kindergarten wird, zeigt der der Kindergarten Mööslistrasse der Schule Manegg in Zürich-Wollishofen. Weil für das Re-use-Projekt Bauteile, Mobiliar und Geräte wieder verwendet wurden, liessen sich laut Stadtzürcher Amt für Hochbauten rund 30 Prozent graue Treibhausgasemissionen einsparen.
Quelle: Theodor Stalder, Zürich
Der Aussenraum des Kindergartens nach dem Umbau mit rezyklierter Stahl- und Holzpergola.
Die überschaubare Bauaufgabe für den neuen Kindergarten mit Betreuung
sei ideal gewesen, «um im Rahmen eines Pilotprojekts die
Wiederverwendung von Bauteilen auszuloten», ist in der Medienmitteilung
zu lesen. Bei den Räumen handelte es sich um den früheren Wohnbereich
über dem Werkhof von Entsorgung + Recycling Zürich. Die Pläne für die
Umnutzung lieferten die Bischof Föhn Architekten aus Zürich.
Das
Bestreben des dieses Re-Use-Projektes war es, im Sinne des städtischen
Netto-Null-Ziels 2035 die grauen Treibhausgasemissionen zu reduzieren,
in dem man auf möglichst viele wiederverwendete Bauteile zurückgreift,
sowohl für den Innen- als auch für den Aussenraum. So ist auch bereits
Vorhandenes aus den ehemaligen Wohnräumen verbaut worden, zum Beispiel
Lavabos und Toiletten, die man wieder aufbereitete. Zudem setzte man
beim Mobiliar und den Geräten wo immer möglich auf
Occasionslagerbestände von Immobilien Stadt Zürich.
Wenn das Einkaufswagendepot zur Pergola wird
Daneben haben Bauteiljägerinnen und -jäger der Zirkular GmbH aus Zürich nach verfügbaren Bauteilen aus rückgebauten Immobilien gesucht. Damit habe der Katalog von wiederverwendbaren Bauteilen wesentlich erweitert werden können, heisst es in der Medienmitteilung. So sind unter anderem die Brandschutztüren aus dem Schulhaus Lavater eins-zu-eins montiert worden.
Andere Bauteile haben aber auch eine neue Funktion erhalten: So ist
Stahlpergola, an der sich im Erdgeschoss Pflanzen emporranken sollen
und an der Sonnensegel befestigt werden können, in ihrem vorherigen
Leben ein Einkaufswagendepot bei einem Grossverteiler gewesen.
Die
Bauarbeiten konnten bis auf den künftig mit Spielelementen bereicherten
Aussenraum, der voraussichtlich im Herbst fertiggestellt wird, nach
einem Jahr Bauzeit fristgerecht abgeschlossen werden, wie es weiter
heisst. Der Objektkredit von 1,9 Millionen Franken konnte eingehalten
werden. (mai)
Quelle: Bischof Föhn Architekte
In Rot Grundrisse und Bauteile der ehemaligen Wohnungen.
Quelle: Theodor Stalder, Zürich
Im Eingangsbereich wurden Stahlträger und Garderoben wieder verwendet.
Quelle: Theodor Stalder, Zürich
Der möblierte Eingangsbereich mit Garderoben.
Quelle: Theodor Stalder, Zürich
Blick in ein möbliertes Kindergartenzimmer mit wiederverwendeten Stahlträgern.
Quelle: Theodor Stalder, Zürich
Der Zahnputzbereich im Betreuungsraum: Hier kamen wieder verwendete Lavabos und eingebaute Schrankelementen zum Einsatz.