12:47 KOMMUNAL

Aus Werkhofwohnräumen wird ein wohnlicher Kindergarten

Teaserbild-Quelle: Theodor Stalder, Zürich

Wie aus den ehemaligen Wohnräumen eines Werkhofs ein wohnlicher Kindergarten wird, zeigt der der Kindergarten Mööslistrasse der Schule Manegg in Zürich-Wollishofen. Weil für das Re-use-Projekt Bauteile, Mobiliar und Geräte wieder verwendet wurden, liessen sich laut Stadtzürcher Amt für Hochbauten rund 30 Prozent graue Treibhausgasemissionen einsparen.

Aussenraum beim Kindergarten Mööslistrasse

Quelle: Theodor Stalder, Zürich

Der Aussenraum des Kindergartens nach dem Umbau mit rezyklierter Stahl- und Holzpergola.

Die überschaubare Bauaufgabe für den neuen Kindergarten mit Betreuung sei ideal gewesen, «um im Rahmen eines Pilotprojekts die Wiederverwendung von Bauteilen auszuloten», ist in der Medienmitteilung zu lesen. Bei den Räumen handelte es sich um den früheren Wohnbereich über dem Werkhof von Entsorgung + Recycling Zürich. Die Pläne für die Umnutzung lieferten die  Bischof Föhn Architekten aus Zürich.

Das Bestreben des dieses Re-Use-Projektes war es, im Sinne des städtischen Netto-Null-Ziels 2035 die grauen Treibhausgasemissionen zu reduzieren, in dem man auf möglichst viele wiederverwendete Bauteile zurückgreift, sowohl für den Innen- als auch für den Aussenraum. So ist auch bereits Vorhandenes aus den ehemaligen Wohnräumen verbaut worden, zum Beispiel Lavabos und Toiletten, die man wieder aufbereitete. Zudem setzte man beim Mobiliar und den Geräten wo immer möglich auf Occasionslagerbestände von Immobilien Stadt Zürich.

Wenn das Einkaufswagendepot zur Pergola wird

Daneben haben Bauteiljägerinnen und -jäger der Zirkular GmbH aus Zürich nach verfügbaren Bauteilen aus rückgebauten Immobilien gesucht. Damit habe der Katalog von wiederverwendbaren Bauteilen wesentlich erweitert werden können, heisst es in der Medienmitteilung. So sind unter anderem die Brandschutztüren aus dem Schulhaus Lavater eins-zu-eins montiert worden.

Andere Bauteile haben aber auch eine neue Funktion erhalten: So ist Stahlpergola, an der sich im Erdgeschoss Pflanzen emporranken sollen und  an der Sonnensegel befestigt werden können, in ihrem vorherigen Leben ein Einkaufswagendepot bei einem Grossverteiler gewesen. 

Die Bauarbeiten konnten bis auf den künftig mit Spielelementen bereicherten Aussenraum, der voraussichtlich im Herbst fertiggestellt wird, nach einem Jahr Bauzeit fristgerecht abgeschlossen werden, wie es weiter heisst. Der Objektkredit von 1,9 Millionen Franken konnte eingehalten werden. (mai)


Kindergarten Mööslistrasse, Axonometrie

Quelle: Bischof Föhn Architekte

In Rot Grundrisse und Bauteile der ehemaligen Wohnungen.

Eingangsbereich im Kindergarten Mööslistrasse -

Quelle: Theodor Stalder, Zürich

Im Eingangsbereich wurden Stahlträger und Garderoben wieder verwendet.

Eingangsbereich im Kindergarten Mööslistrasse.

Quelle: Theodor Stalder, Zürich

Der möblierte Eingangsbereich mit Garderoben.

Möbliertes Kindergartenzimmer im Kindergarten Mööslistrasse -

Quelle: Theodor Stalder, Zürich

Blick in ein möbliertes Kindergartenzimmer mit wiederverwendeten Stahlträgern.

Kindergarten Mööslistrasse, Zahnputzbereich

Quelle: Theodor Stalder, Zürich

Der Zahnputzbereich im Betreuungsraum: Hier kamen wieder verwendete Lavabos und eingebaute Schrankelementen zum Einsatz.


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