Neues Gemeinschaftsunternehmen als Träger der SwissID
Zur Schaffung und Umsetzung der SwissID als einheitliche digitale Identität gründeten 17 Unternehmen aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen die Trägergesellschaft «SwissSign Group AG». Das bisherige Gemeinschaftsunternehmen «SwissSign AG» der Post und SBB wird in die Group integriert.
Quelle: Screenshot Youtube-Video von «SwissSign»
Im Erklärvideo wird am Beispiel von Laura aufgezeigt, was mit der digitalen Identität alles möglich sein wird.
Die nun vollzogene Gründung der «SwissSign Group AG» wurde am Digitaltag vom 21. November 2017 in einem «Memorandum of Understanding» von neun Partnern angekündigt. In der
Zwischenzeit sind acht weitere Partner, vorwiegend aus der Versicherungsbranche, zur Trägerschaft dazugestossen. Ziel des Zusammenschlusses ist es, Know-how und bestehende Initiativen im Bereich der digitalen Identität unter einem Dach zu vereinen und die SwissID als breit abgestützte, effiziente Lösung zu etablieren, schreibt die «SwissSign Group AG» in einer Medienmitteilung.
Breit abgestützte Trägerschaft
Die SBB, Schweizerische Post, Swisscom, Credit Suisse, Raiffeisen, die Finanzdienstleisterin SIX, UBS, Zürcher Kantonalbank, die Versicherer Axa, Baloise, Helvetia, Mobiliar, Swiss Life, Vaudoise und Zürich sowie die Krankenkassen CSS und SWICA bilden die breite, staatsnahe Trägerschaft des Gemeinschaftsunternehmens. Das Joint Venture wird mit SwissID ein offenes, einfaches System zur digitalen Identifizierung anbieten, das alle datenschutzrechtlichen Vorgaben erfüllt und den Schutz von Anwenderdaten gewährleistet.
Bei der Formierung des Konsortiums spielte die Aufgabenteilung zwischen Staat und Privatwirtschaft, wie vom Bundesrat vorgeschlagen, eine zentrale Rolle. Die beteiligten Unternehmen aus
unterschiedlichen Branchen stehen zudem mit weiten Teilen der Bevölkerung in Kundenbeziehungen. Neben ihrem Know-how in der Verarbeitung und Speicherung von personenbezogenen Daten bringen die Konsortiumspartner auch das Gesamtpotenzial von über sechs Millionen zukünftigen Anwendern in die «SwissSign»-Gruppe ein.
Die «SwissSign Group AG» wird die Tätigkeiten der heutigen «SwissSign AG» (gegründet 2001) integrieren und die bestehende SwissID-Lösung weiterentwickeln. Die «SwissSign AG» war seit Mai 2017 ein Gemeinschaftsunternehmen der Post und der SBB (das Kommunalmagazin berichtete), welche zusammen mit den neuen Konsortiumspartnern an der «SwissSign Group AG» beteiligt sein werden. Als CEO des neuen Unternehmens eingesetzt wird Markus Naef, der bisher die «SwissSign AG» leitete und früher bei Sunrise tätig war.
«Wir durften in den letzten Monaten grosses Interesse aus der Wirtschaft erfahren und konnten die Trägerschaft der ‹SwissSign Group AG› noch weiter verankern. Diesen Rückenwind wollen wir für die Weiterentwicklung einer breit abgestützten und effizienten Lösung für digitale Identitäten in der Schweiz nutzen. Die bisherige Nachfrage und Nutzung stimmt uns zuversichtlich, dass wir mit SwissID den Zugang zur digitalen Welt einfacher und sicherer machen können», wird CEO Naef in der Medienmitteilung zitiert.
Digitale Identität von grosser Bedeutung für die Schweiz
Verwaltungsratspräsident Thomas Flatt äussert sich zur Gründung wie folgt: «Die breite Trägerschaft der ‹SwissSign Group AG› ist einmalig in der Schweiz und verdeutlicht die grosse Bedeutung der digitalen Identität für unser Land. Die umfangreiche Expertise bündeln wir für einen neuen Standard, sodass die Vorteile der digitalen Welt von der breiten Bevölkerung sicher genutzt werden können.»
Die «SwissSign Group AG» will ihren Kunden und Nutzern nun rasch eine bestätigte Identität auf der Basis von SwissID anbieten. Im ersten Halbjahr 2018 wurde bereits die Migration der Logins der Post gestartet, im zweiten Halbjahr folgen unter anderem die Logins der SBB und weiterer Partner. Bald folgen auch Lösungen für die Onlinedienstanbieter aus den Bereichen E-Commerce, E-Government sowie Versicherungen.
SwissID ist sicher – und für Privatanwender kostenlos
SwissID werde es den Anwendern ermöglichen, sich in einer zunehmend digitalen Welt sicher zu bewegen und Onlinedienstleistungen einfacher zu nutzen, so die Mitteilung weiter. Die Verwendung der digitalen Identität soll für private Anwender einfach, sicher und kostenlos sein. Ziel ist es, digitale Identitäten effizienter und nutzerfreundlicher auszustellen.
Heute erfolgt die Identifizierung fast bei jedem einzelnen Anbieter in einem separaten Verfahren und verursacht dadurch hohe Kosten. Mit einer breit akzeptierten und umfassend einsetzbaren digitalen Identität könnten Geschäfts- und Verwaltungsprozesse im Internet wesentlich effizienter gestaltet werden.
Der Schutz der Kundendaten soll dabei vollumfänglich gewährleistet sein: Die Hoheit und Kontrolle über die Nutzung der Daten bleibe jederzeit beim Anwender, so die Medienmitteilung. Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (Edöb) wurde von Beginn an in das Vorhaben involviert und die Gespräche werden regelmässig weitergeführt. Die Behörde räume dem Projekt hohe Priorität ein und begrüsse, dass sie mit dem neu gegründeten Unternehmen über einen zentralen Ansprechpartner verfügt. (mgt/nsi)
Erklärvideo von «SwissSign» zur digitalen Identität: