Neue Tools für einheitliche Abklärungen im Kindes- und Erwachsenenschutz
Befinden sich Kinder oder Erwachsene in einer Gefährdungssituation, klären Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) ab, ob und wie ihnen geholfen werden kann.
Das Vorgehen und die Kriterien, nach denen die Fälle beurteilt werden, sind in der Schweiz nicht vereinheitlicht. Forschungsteams der Hochschule Luzern und der Berner Fachhochschule entwickelten deshalb zwei Instrumente, die dies ändern sollen, wie die beiden Hochschulen mitteilen.
Entstanden ist das «Luzerner Abklärungsinstrument zum Erwachsenenschutz» und das «Berner und Luzerner Abklärungsinstrument zum Kindesschutz». Unterstützt wurden die Forschungsteams unter anderem von diversen Kesb und sozialen Diensten. Bei den zwei Instrumente handelt es sich um webbasierte Tools, welche die Fachpersonen anhand von Fragen Schritt für Schritt durch den Abklärungsprozess führen.
Umfassende Analyse und Sofortmassnahmen
Die Instrumente unterstützten die Fachkräfte darin, eine umfassende Analyse vorzunehmen und einzuschätzen, ob sie der Kesb empfehlen, Massnahmen zu ergreifen - und wenn ja, welche. Dafür verknüpfen die Tools die Massnahmen jeweils mit den entsprechenden gesetzlichen Grundlagen.
Die neuen Instrumente sollen im Kindes- und Erwachsenenschutz zu einer Standardisierung des Abklärungsprozesses und zu einheitlich definierte Beurteilungskriterien führen. Die Instrumente könnten sicherstellen, dass bei der Abklärung keine relevanten Punkte vergessen gingen, wird Andreas Jud von der Hochschule Luzern zitiert. Damit sinke das Risiko, dass grobe Fehler passierten.
Verschiedene Institutionen erproben derzeit die beiden Tools. (sda/aes)