Neue Regeln für Minergie-Zertifikate
Die drei Gebäudestandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A werden umfassend überarbeitet. Die Einführung einer Gesamtbilanz mitsamt Elektrizität für Beleuchtung und Geräte trage der Tatsache Rechnung, dass sich mit den hocheffizienten Gebäudehüllen der Fokus weg von der Heizenergie hin zu Warmwasser, Beleuchtung und Geräten, im Wesentlichen hin zur Elektrizität verschiebt, schreibt Minergie Schweiz.
Drei neue Minergie-Produkte
Der Verein Minergie führt zudem drei neue Produkte ein. Die Sorgfalt beim Bauen, eine kompetente Inbetriebsetzung und der korrekte Betrieb der Gebäudetechnik wirken sich laut der Mitteilung erheblich auf Energieeffizienz und Komfort in Minergie-Bauten aus.
Mit MQS bietet Minergie darum neu ein Produkt für die Qualitätssicherung in der Bauphase an, und mit Minergie-S eine Dienstleistung zur Optimierung bestehender Gebäude. Die Minergie-Systemerneuerung erlaube eine vereinfachte, aber durchdachte und etappierbare Gesamterneuerung von Gebäuden. Mit diesen neuen Produkten decke Minergie neu alle Phasen von der Planung über den Bau bis in den Betrieb ab.
Die angepassten Gebäudestandards werden am 1. Januar 2017 eingeführt.
Ab 2017 ist Eigenstromproduktion Pflicht
Ab 2017 sind zudem alle Minergie-Gebäude teilweise oder ganz mit eigenproduzierter Energie zu versorgen. Dabei wird die Eigenstromproduktion mit Anreizen zur Maximierung des Eigenverbrauchs kombiniert. Neu soll für alle Minergie-Bauten ein einfaches Monitoring vorausgesetzt werden. Die damit erhobenen Energiedaten dienen der Sensibilisierung der Nutzer und einer künftigen Betriebsoptimierung.
Die Beheizung von Minergie-Neubauten geschieht künftig ohne Verbrennung fossiler Energien, wobei für Fernwärmenetze und Spitzenlastabdeckung Ausnahmen gewährt werden. Am kontrollierten Luftwechsel hält Minergie fest, die Vorgaben werden aber flexibilisiert. Minergie führt die Zusammenarbeit mit dem Verein Eco-Bau und dem Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz weiter. (mgt)