Neue Koordinationsstelle vermittelt Wohnungen zwischen Generationen
Neu führt die Stadt Bern eine Koordinationsstelle «Wohnen für Hilfe Bern», die eine Wohnungsvermittlung der etwas anderen Art betreibt: Dabei bieten ältere Personen Studierenden Zimmer an und werden statt mit Geld mit Unterstützungsleistungen entschädigt.
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Nicht nur beim Einkauf oder Wohnungsputz können Studenten ihren älteren Mitbewohnern behilflich sein. Sie können ihnen auch den Umgang mit neuen Medien beibringen.
Zahlreiche ältere Personen verfügen in ihren Wohnungen oder Häusern über ein oder mehrere leerstehende Zimmer. Gleichwohl möchten viele nicht aus den zu gross gewordenen Wohnungen ausziehen. Denn oft ist eine andere Wohnung im Quartier schwer zu finden oder die Angebote sind zu teuer (siehe auch «Wohnen im Alter: Wohnungswechsel ohne Nachteil»).
Hier setzt das Projekt «Wohnen für Hilfe Bern» an: Ältere Personen bieten Studierenden ein Zimmer an und erhalten dafür keine Miete, sondern werden in Form von Dienst- und Unterstützungsleistungen entschädigt. Als Regel gilt: Ein Quadratmeter Wohnfläche entspricht einer Hilfeleistung von einer Stunde pro Monat.
Austausch zwischen den Generationen
Die neu eingerichtete Koordinationsstelle «Wohnen für Hilfe Bern», die von der Stadt geführt wird, sorgt für das Zusammenführen zweier geeigneter Parteien. Die positiven Aspekte des Projekts sind: Wohnraum kann besser genutzt werden, ältere Personen können länger in der angestammten Wohnung bleiben und das Projekt fördert den Austausch zwischen den Generationen.
Beratungsangebot wird erweitert
Das Projekt wurde von der Stadt Bern zusammen mit der Studentenschaft der Universität Bern (SUB) vor zwei Jahren lanciert. Wer ein Zimmer vermieten wollte, konnte dies auf der SUB-Website aufschalten lassen. Eine aktive Vermittlung oder Beratung fand aber nicht statt.
Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass ältere Personen vor allem Unterstützung bei der administrativen Abwicklung der Zimmervermietung brauchen. Diese Unterstützung bietet neu das Kompetenzzentrum Alter der Stadt Bern an, das gleichzeitig auch Anlaufstelle für die Studierenden ist, die ein Zimmer gegen Hilfe und Unterstützung mieten möchten. Teil der Beratung wird es auch sein, auf beiden Seiten realistische Erwartungen an das Zusammenleben zu vermitteln. (mgt/nsi)