Kanton Schaffhausen führt E-ID definitiv ein
Nach einer rund viermonatigen Pilotphase mit der elektronischen Identitätslösung «Schaffhauser eID+» ziehen die Projektpartner eine positive Bilanz. Das System hat den erhofften Mehrwert erzielt und wird nun in den Regelbetrieb überführt.
Quelle: Procivis
Nach der erfolgreichen Pilotphase erhält der Kanton Schaffhausen seine eigene «eID+». Die Lösung funktioniert über das Smartphone.
Dank der Schaffhauser «eID+» können Kantonsbewohner bereits seit vergangenem Dezember im Rahmen eines Pilotversuchs auf ihrem Mobiltelefon eine elektronische Identität einrichten und die darin erfassten Daten vom Einwohneramt bestätigen lassen (mehr dazu hier). Die so erstellte Identität ermöglicht ihnen anschliessend den sicheren und einfachen Zugriff auf verschiedene elektronische Behördendienstleistungen ohne zusätzliche Logins und Passwörter. Zudem erlaubt die «eID+»-App das sichere Abspeichern von Dokumenten auf dem Mobiltelefon, um diese jederzeit zur Hand zu haben.
Aufgrund der erfolgreichen Pilotphase entschied das E-Government-Kernteam des Kantons, die Schaffhauser «eID+» im Juni in den Regelbetrieb zu überführen und allen Kantonsbewohnern zur Verfügung zu stellen. Damit einhergehend soll die Zahl der über die «eID+» verfügbaren Dienstleistungen im laufenden Jahr ausgebaut werden: Neben zusätzlichen Behördendienstleistungen soll «eID+» auch im privatwirtschaftlichen Umfeld als elektronisches Identifikationsmittel zum Einsatz kommen. Entsprechende Anfragen verschiedener Unternehmen wurden im Laufe des Pilotbetriebs an die Informatikdienste von Kanton und Stadt Schaffhausen (KSD) herangetragen.
Mit Blick auf den kürzlich vom Bundesrat verabschiedeten Entwurf zum E-ID-Gesetz erlaubt die offizielle Einführung der Schaffhauser «eID+» dem Anbieter Procivis und dem E-Government-Kernteam des Kantons weitere Erfahrungen zu sammeln und Wissen aufzubauen.
Studie stellt positives Zeugnis aus
Die Pilotphase der Schaffhauser «eID+» wurde von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft ZHAW mit einer Studie begleitet, um gewünschte künftige Dienstleistungen zu ermitteln und die Benutzerfreundlichkeit des Systems zu überprüfen. Die befragten Einwohner und auch die mit der Validierung der Identitätsdaten betrauten Verwaltungsmitarbeitenden stellten der Lösung ein positives Zeugnis aus. Mit durchschnittlich weniger als zehn Minuten lag der zeitliche Aufwand für die einmalige Installation und Validierung der elektronischen Identität auf einem tiefen Level.
Als besonders relevant beurteilten die befragten Einwohner elektronische Behördendienstleistungen in den Bereichen Steuerverwaltung, Einwohnerkontrolle, Passbüro und Strassenverkehrsamt. Services aus der Steuerverwaltung, dem Arbeitsamt, der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb), dem Planungsamt und der Einwohnerkontrolle stehen aktuell bereits über eID+ zur Verfügung. In den nächsten Wochen wird die Liste der Dienstleistungen kontinuierlich ausgebaut. Zudem wird die Validierung der persönlichen Daten von der Einwohnerkontrolle Schaffhausen auf weitere Stellen im Kanton ausgedehnt.
Zufriedene Beteilitgte
Procivis-Gründer und CEO Daniel Gasteiger ist zufrieden mit dem ersten regulären Einsatz der eigenen E-ID-Technologie in der Schweiz: «Die offene Architektur unserer Plattform hat sich bereits nach wenigen Monaten als wichtiger Vorteil erwiesen und erlaubt dem Kanton Schaffhausen, künftige Entwicklungen im Bereich der digitalen Identität für seine Einwohnerinnen und Einwohner zu nutzen.»
Walter Vogelsanger, Schaffhauser Regierungsrat und Präsident des E-Government-Kernteams, sagt: «Der erfolgreiche Pilotbetrieb hat gezeigt, dass wir mit der Schaffhauser ‹eID+› unsere Standort- und Wettbewerbsvorteile weiter ausbauen können. Ich freue mich deshalb, dass wir ab sofort allen unseren Einwohnerinnen und Einwohnern eine elektronische Identität anbieten können, die dank einer stetig wachsenden Zahl von Anwendungsmöglichkeiten unmittelbaren Mehrwert schafft.» (mgt/aes)