Kanton Aargau will Sozialkosten mit neuem Ansatz in den Griff bekommen
«Weg von der defizitorientierten-, hin zur ressourcenorientierten Sozialpolitik.» So lautet die Devise im Sozialplanungsbericht des Kantons Aargau, der Anfang April vorgestellt wurde. Erreicht werden soll die neue Aargauer Sozialpolitik mit Hilfe von sieben Stossrichtungen, zehn Zielen und 17 Strategien.
In die Menschen investieren
«Wir wollen in die Menschen und in ihre Fähigkeiten investierten», sagt die für den Sozialbereich zuständige Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne) bei der Vorstellung des Berichts. Der Kanton leiste Hilfe zur Selbsthilfe. Wo dies nicht möglich sei, garantiere der Kanton weiterhin die verfassungsmässigen Schutz- und Anspruchsrechte.
Die Sozialplanung erfindet die Aargauer Sozialpolitik nicht gänzlich neu. Er bündelt aber die vielen sozialpolitischen Massnahmen, die der Kanton heute schon vornimmt. Der Bericht hat den Zweck, den bestehenden Bestrebungen ein gemeinsames Fundament und eine Perspektive zur Weiterentwicklung zu geben.
Sozialpolitik nicht mehr für sich allein betrachten
Mit der neuen Ausrichtungen werden auch andere Bereiche der Politik stärker in die Aargauer Sozialpolitik einbezogen. Es betrifft dies die Bildungs-, Arbeitsmarkt-, Familien-, Alters- und Gesundheitspolitik.
Der Kanton Aargau rechnet bei der Umsetzung mit einmaligen Kosten von 3,4 Millionen sowie mit jährlich wiederkehrenden Kosten von 1,4 Millionen Franken.
Nutzen für die Gemeinden ist höher als die Kosten
Die Gemeinden müssen mit jährlich wiederkehrenden Kosten von 7,7 Millionen Franken rechnen.
Auf der anderen Seite beträgt der jährliche Nutzen für die Gemeinden 9,3 Millionen und für den Kanton 3,7 Millionen Franken. Zwischen 1995 und 2010 hatten sich die Sozialausgaben des Kantons Aargau verdoppelt. Die Sozialplanung soll nach der Beratungen durch das Kantonsparlament bis 2022 durch die zuständigen Departemente umgesetzt werden. (sda/mrm)