Interessante Zahlen zur Wohnungsnutzung in der Hauptstadt
Gemäss Eidgenössischem Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) von Anfang 2014 zählt die Stadt Bern Ende 2013 rund 77 000 Wohnungen. Durch die Verknüpfung des GWR mit den Daten der Einwohnerkontrolle ergibt sich, dass rund 62 000 Wohnungen durch Personen mit Hauptwohnsitz Stadt Bern bewohnt werden – teilweise zusammen mit Personen mit Nebenwohnsitz in der Stadt Bern.
Weitere rund 3000 Wohnungen werden ausschliesslich durch Personen mit Nebenwohnsitz Stadt Bern belegt. Und rund 12 000 Wohnungen gelten als nicht belegt; der Anteil nicht belegter Wohnungen liegt also zwischen 15% und 16%.
Vermutlich weniger Wohnungen als registriert
Statistik Stadt Bern geht davon aus, dass rund 1000 der als nicht belegt vermuteten Wohnungen als nicht bewohnbar oder nicht (mehr) existent gelten dürften: Bei der Begehung vor Ort bestand in vereinzelten Gebäuden die Vermutung, dass mehr Wohnungen vorhanden als im GWR registriert sind. Rund sechsmal häufiger war jedoch anzunehmen, dass registrierte Wohnungen in Wirklichkeit nicht (mehr) vorhanden sind. Per Saldo weist das GWR so rund 500 bis 600 Wohnungen zuviel auf. Weitere 400 bis 500 Wohnungen befinden sich im Umbau und gelten somit als nicht bewohnbar.
Weiter schätzt Statistik Stadt Bern, dass im GWR um die 1200 Einheiten als Wohnung gezählt werden, welche nicht (mehr) der Wohnnutzung dienen. Das Bauinspektorat der Stadt Bern ist derzeit daran, die Umnutzungen in der Stadt Bern flächendeckend zu prüfen.
Die Hochrechnungen deuten darauf hin, dass etwas über 1000 Wohnungen als nicht bewohnt betrachtet werden können. Es gilt jedoch anzumerken, dass oft nur eine Wohnung an Klingel und Briefkasten angeschrieben wird, wenn etwa ein Haushalt mehrere Wohnungen belegt; in diesem Fall würde die Wohnung als leer gezählt, obschon sie in Wirklichkeit als belegt zu gelten hätte.
Hinzu kommt: Diplomaten und internationale Funktionäre sind bei der Einwohnerkontrolle in der Regel nicht meldepflichtig. In der Stadt Bern ist davon auszugehen, dass durch diese Personenkreise um die 500 Wohnungen belegt sind. Weitere rund 500 Wohnungen werden durch Kollektivhaushalte (Personen in Kollektivhaushalten müssen keiner Wohnung zugeordnet werden) belegt, sind Senioren-, Studenten-, Firmen-, Amts- respektive Abwartswohnungen.
Maximal fünf Prozent Zweitwohnungen
Bei den verbleibenden 3000 bis 4000 Wohnungen wurde darauf geschlossen, dass sie bewohnt sind. Jedoch konnte nicht ermittelt werden, welcher Art diese Belegung ist. Diese Wohnungen können durchaus durch niedergelassene Personen bewohnt werden. Oder es kann sich auch um Zweitwohnungen (wie beispielsweise Ferienwohnungen) handeln.
Bei einem somit maximal angenommenen Zweitwohnungsbestand von 4000 Wohnungen und einem Bestand von rund 75 000 Wohnungen (77 000 Wohnungen gemäss GWR, abzüglich rund 2000 nicht vorhandener, nicht bewohnbarer und umgenutzter Wohnungen) ergibt sich für die Stadt Bern ein maximaler Zweitwohnungsanteil von rund 5%. (mgt/aes)