In Nidwalden müssen noch viele Bahnübergänge saniert werden
Nach Angaben des Bundesamtes für Verkehr (BAV) sollen bei zwei grossen Sanierungsvorhaben in Wolfenschiessen Nord und Süd 22 Bahnübergänge aufgehoben und drei ausgebaut werden. Einer dieser drei Bahnübergänge ist der Übergang Allmend, auf dem am Montag drei Personen getötet und fünf verletzt worden sind. Dieser Übergang ist nach Angaben der Zentralbahn nur mit Andreaskreuzen ausgestattet.
Parlament trat auf die Bremse
Nidwalden hat das Projekt für die Sanierung des Bahnüberganges Allmend bereits beim BAV eingereicht. Weil das Kantonsparlament im Mai einen Zusatzkredit für die Sanierung der 32 Bahnübergänge verweigert hatte, ist die Finanzierung aber zurzeit nicht gesichert. Das Parlament hatte bei der Rückweisung des 4,3-Millionen-Franken- Zusatzkredites die Regierung beauftragt, nach Einsparungen bei der Sanierung der Bahnübergänge zu suchen.
Baudirektor Hans Wicki sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, es werde ein alternatives Projekt ausgearbeitet, das aber kaum wesentliche Änderungen haben werde. Die Sicherung des Bahnüberganges Allmend dürfte auch im neuen Konzept enthalten sein. Der Bahnübergang Allmend sollte gemäss des vom Parlament zurückgewiesenen Konzeptes mit Barrieren gesichert werden. Auf der Strasse sollte für die Autos ferner ein Warteraum geschaffen werden.
Nidwalden musste total 64 Bahnübergänge sanieren. Das Problem ist, dass die Kosten für die Sanierungen sich auf fast 18 Millionen Franken verdoppelten. Grund dafür sind Folgekosten für Strassenanpassungen, neue Erschliessungen und Entschädigungen, aber auch die gescheiterte Melioration in der Gemeinde Wolfenschiessen.
Bund will Frist verlängern
Der Bund verlangte, dass die Bahnübergänge, welche die Vorschriften nicht erfüllen, bis Ende 2014 saniert sein müssen. Da absehbar ist, dass diese Frist in vielen Fällen nicht eingehalten werden kann, hat das BAV eine Lockerung vorgeschlagen. Vorgesehen ist, dass bis Ende Jahr nur die Gesuche für die noch nicht sanierten oder aufgehobenen Übergänge beim Bund eingereicht sein müssen. Die Übergänge müssten dann innerhalb eines Jahres nach Vorliegen eines rechtskräftigen Entscheids saniert werden. Diese Verordnungsänderung muss vom Bundesrat noch beschlossen werden.
Eigentlich müssten die Bahnunternehmen nicht genügend gesicherte Übergänge über ihre Geleise bis Ende des laufenden Jahres sanieren oder aber aufheben. Weil dieses Ziel nicht erreicht werden kann, wird der Bund die entsprechende Verordnung anpassen.
Normal 0 21 false false false DE-CH X-NONE X-NONE Nach Angaben des Bundesamtes für Verkehr (BAV) waren Ende 2013 über 1200 Bahnübergänge sanierungsbedürftig. Oft seien es Übergänge auf Strecken von Schmalspur-Privatbahnen, sagte BAV-Sprecher Andreas Windlinger. Die SBB, das grösste Schweizer Bahnunternehmen, hat nach eigenen Angaben seit 2004 rund 550 Bahnübergänge saniert und will bis Ende Jahr auch noch die letzten zehn verbleibenden sichern. (sda/aes)