Immer mehr Büroräume stehen leer
Dies sind die höchsten Leerstände seit über zehn Jahren, wie aus einer Studie des Immobilienberaters Jones Long LaSalle (JLL) zum Büromarkt Schweiz hervorgeht. Damit sei Platz für knapp 60 000 Arbeitsplätze frei, sagte JLL-Schweiz-Chef Jan Eckert.
Bern mit stärkstem Anstieg
Am stärksten stiegen die Leerstände in der Region Bern. In und um die Hauptstadt erhöhte sich das Angebot an Büroflächen um gut ein Viertel auf rund 63 000 Quadratmeter. Dennoch sei das Angebot im Verhältnis zum geschätzten Gesamtbestand an Büroflächen mit 2,2 Prozent nach wie vor tief. Der Anstieg könnte aber erst der Anfang einer längerfristigen Entwicklung sein: «Wir denken, dass aufgrund der Neubauten und Umzüge die Leerstände im Büromarkt Bern in den nächsten Jahren spürbar ansteigen werden», teilt JLL mit.
Mehr grosse Büros in Zürich frei
Im mit Abstand grössten Markt Zürich stiegen die angebotenen Büroflächen leicht um 2 Prozent auf 398 000 Quadratmeter. Die Angebotsquote belief sich auf 5,2 Prozent des Gesamtbestands an Büroflächen. In der Innenstadt hätten die Leerstände mit einem Rückgang von 7,3 Prozent ihren Zenit überschritten.
Derzeit suchten vor allem Anwaltskanzleien sowie kleine Beratungs- und Finanzdienstleistungsfirmen Büros in Zürich. Hingegen seien die grossen Umzüge in der Finanzbranche aus der Innenstadt heraus in moderne Bürogebäude in neue Ballungsräume vollzogen. Bis 2020 könnten insgesamt bis zu 300 000 Quadratmeter an neuen Büroflächen in und um Zürich entstehen, schrieb JLL.
Büromiete in Genf gesunken
Der Genfer Büromarkt befinde sich derzeit in einer zyklischen Abkühlungsphase. Die angebotenen Flächen stiegen im letzten Jahr um 7,2 Prozent auf 170 000 Quadratmeter. Dies entspreche einer Angebotsquote von 5,1 Prozent. Gleichzeitig fiel die Spitzenmiete um 5,4 Prozent auf 875 Franken pro Quadratmeter pro Jahr.
Dennoch sei das Genfer Mietpreisniveau ausserhalb des Geschäftszentrums im Vergleich zu anderen Schweizer Grossstädten generell sehr hoch. Dies habe unter anderem damit zu tun, dass es in der Stadt Genf und Umgebung in den letzten Jahren kaum grosse städtebauliche Entwicklungszonen gab und kaum neue Subzentren für Büroflächen entstanden sind.
Dies dürfte sich allerdings in den nächsten Jahren mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ändern. Insbesondere der Bau der neuen Bahnstrecke Cornavin - Eaux-Vives - Anemasse (CEVA) dürfte zu neuen Bürocluster rund um die Bahnhöfe führen.
Basel gegen den Trend
Basel ist die einzige Stadt, in der im letzten Jahr der Büroleerstand zurückging. Das Angebot an verfügbaren Büroflächen schrumpfte um knapp 13 Prozent auf 41 000 Quadratmeter. Die Angebotsquote fiel auf unter 2 Prozent. Insbesondere moderne Flächen von mehr als 1000 Quadratmetern werden derzeit an zentralen Lagen kaum angeboten. Im laufenden Jahr werde höchstens ein leichter Anstieg der Leerstände erwartet. Der Büromarkt Basel dürfte daher in der nahen Zukunft angespannt bleiben, schrieb JLL. (sda/aes)