Im Aargau wird alle 23 Sekunden ein Quadratmeter Land überbaut
Gemäss dem neuen Bericht «Stand der Erschliessung 2011» des Departements Bau, Verkehr und Umwelt galten Ende 2011 86 Prozent der insgesamt als Bauzone ausgeschiedenen Fläche (20 471 Hektaren) im Kanton Aargau als überbaut. Seit Beginn der Erhebung im Jahr 1999 vergrösserte sich die Fläche der überbauten Bauzone im Durchschnitt um 139 Hektaren pro Jahr. Mit 172 Hektaren neu überbauter Bauzonenfläche lag das vergangene Jahr klar über diesem Durchschnitt.
Eigentlich sind im Aargau gemäss Bericht genügend Baulandreserven vorhanden. Die Reserven entsprechen jedoch nicht der gewünschten räumlichen Verteilung. So haben Gemeinden mit grossem prognostiziertem Bevölkerungszuwachs wie Aarau, Baden oder Wettingen mit einem Überbauungsgrad von jeweils mehr als 95 Prozent nur wenig Reserven.
Platz für mehr Einwohner – aber nich in Baden
Im kantonalen Vergleich hat das Fricktal sehr grosse Baulandreserven. Sowohl bei den Wohn- und Mischzonen als auch bei den Industrie- und Gewerbezonen verfügt diese Region über die grössten Reserven im Kanton. Bei den Wohn- und Mischzonen hat zudem die Region Lenzburg-Seetal verhältnismässig viele Reserven, während die Regionen Baden, Rohrdorferberg-Reusstal und Mutschellen-Reusstal-Kelleramt relativ wenige Reserven aufweisen.
Im Kanton hat es in den unüberbauten Reserven an Wohn- und Mischzonen (1814 Hektaren) gemäss Bericht noch Platz für rund 134 000 zusätzliche Einwohner. Der Kanton rechnet damit, dass die Zahl der Bevölkerung bis 2026 um rund 80 000 Personen zunimmt.
Die Landreserven liegen jedoch nicht immer am richtigen Ort. So nimmt die Bevölkerung gemäss Prognose in absoluten Zahlen vor allem in den Regionen Baden, Fricktal, Zofingen, Lenzburg-Seetal und Region Aarau stark zu. In allen Regionen mit Ausnahme von Baden sind die Flächenreserven in den unüberbauten Wohn- und Mischzonen noch ausreichend. (aes/sda)