Gut verbrannt heisst sauber verbrannt
Von Benedikt Vogel*
Die Verbrennung von Holz und anderen Arten von Biomasse ist von wachsender Bedeutung. Sie leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung, da die Verbrennung nachwachsender Rohstoffe CO2-neutral ist. Allerdings tragen Holzheizungen heute – je nach Standort – im Umfang von rund 10 bis 30 Prozent zur jährlichen, vom Mensch verursachten Feinstaubbelastung bei.
Automatisch betriebene Waldhackschnitzel-Heizungen, wie sie in den letzten Jahren im Zuge des Ausbaus der Holzenergie Nutzung gefördert wurden, arbeiten heute dank hoher Verbrennungstemperaturen vergleichsweise sauber. Auch bei dieser Verbrennung fällt zwar Feinstaub an, dies jedoch in Form von anorganischer Asche, die in grösseren Feuerungen zudem in Abscheidern zurückgehalten wird.
Neben gut 8000 solcher modernen Holzfeuerungen sind in der Schweiz aber noch 56 000 Holz-Zentralheizungen und 539 000 Cheminées und Holzöfen in Betrieb. Viele von ihnen lassen mehr Feinstaub in die Umwelt, als mancher Betreiber wohl vermutet. «In vielen kleinen Holzfeuerungen wird das Holz nicht vollständig verbrannt, damit entsteht Russ, aber auch andere Formen von Feinstaub mit einer Grösse von weniger als 10 Mikrometern», sagt Thomas Nussbaumer, Verbrennungsexperte an der Hochschule Luzern und Inhaber des Beratungsunternehmens Verenum in Zürich. «Hier müssen wir mit technischen Verbesserungen ansetzen, um eine vollständige Verbrennung von Holz zu ermöglichen. Zudem müssen die Betreiber geschult und der Feinstaub-Ausstoss konseqent kontrolliert werden», so Nussbaumer.
*Benedikt Vogel betreibt eine Agentur für Forschungskommunikation in Berlin. Der Text ist im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) entstanden.