Grosser Teil der Böden in Lausanne von Dioxin verschmutzt
Die im Frühjahr in Lausanne entdeckte Belastung des Bodens durch Dioxin und Furan betrifft einen grossen Teil des Stadtareals. Der Kanton empfiehlt, keine Eier und Kürbisgewächse aus den am stärksten verseuchten Gebieten zu essen.
Quelle: Steffi Clemente, Unsplash
Wer in seinem Gartn in Lausanne Kürbisse zieht, sollte sie je nachdem besser nicht essen. Steffi Clemente, Unsplash
Im Frühling hatten die Behörden zum ersten Mal über die
erhöhte Dioxinbelastung informiert. Als Sofortmassnahme schränkten sie den
Zugang zu neun besonders sensiblen Standorten ein.
Heute Montag legte Staatsrätin Béatrice Métraux (Grüne) nun einen Lagebericht zur Dioxin- und Furan-Kontaminierung in den betroffenen Gebieten vor: Es handle sich um eine Hochrechnung auf der Grundlage der 126 untersuchten Standorte, so die Umwelt- und Sicherheitsdirektorin vor den Medien. Die belastete Zone erstreckt sich über einen grossen Teil des oberen Lausanner Stadtgebiets sowie den südlichen Teil der Gemeinden Mont-sur-Lausanne und Epalinges. Die Gemeinden Pully und Prilly sind laut Métraux nur geringfügig betroffen.
Kehrrichtverbrennungsanlage Vallon als Ursache
Die noch laufenden Untersuchungen scheinen zu bestätigen,
dass die Kontaminierung mit der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage Vallon
zusammenhängt, deren Betrieb im 2005 eingestellt worden ist.
Ein genaueres Bild der Bodenverschmutzung vermittelt eine Karte, die auf der Website des Kantons eingesehen werden kann: Das Modell grenzt vier Zonen ab, für die der Kanton die wahrscheinliche Höhe der Dioxinkonzentration (ab 20 Nanogramm/Kilogramm) geschätzt hat. Im Zentrum liegt der höchste Wert bei über 200 Nanogramm/Kilogramm.
Keine Zucchetti und kein Kürbis aus dem Garten?
Der Kanton hat deshalb beschlossen, die Nutzung der Flächen einzuschränken, wenn der Grenzwert von 100 Nanogramm/Kilogramm erreicht wird. Diese Einschränkungen - bei denen es sich um Empfehlungen handelt - betreffen den Verzehr von Lebensmitteln von kontaminierten Flächen, einschliesslich Kleingärten. Die Behörden raten dazu, keine Kürbisgewächse, die Dioxine anreichern zu essen. Dies betrifft etwa Gurken, Zucchetti oder Melonen, die in den stark belasteten Flächen kultiviert wurden. Das Gleiche gilt für Eier von Hühnern, die in diesen Gebieten gehalten werden. (sda/mai)