10:24 KOMMUNAL

Grosse Kompaktlader: Die Finnen werden stärker

Geschrieben von: Stefan Breitenmoser (bre)
Teaserbild-Quelle: Stefan Breitenmoser

Mit der neuen 800er-Serie wird der finnische Kompaktladerhersteller Avant endgültig für den Bau attraktiv. Denn es sind die bisher grössten und stärksten Maschinen. Trotzdem bleiben sie nicht zuletzt wegen der über 200 Anbauteile auch für Kommunal-, Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe interessant.

Die Finnen sind die glücklichsten Menschen der Welt. Dies bescheinigt ihnen zumindest der Weltglücksbericht der Uno, in welchem sie heuer schon zum zweiten Mal in Folge die Spitzenposition belegen. Ob diese Glückseligkeit am finnischen Kompaktladerhersteller Avant liegt, ist natürlich nur schwer nachweisbar. «Doch Firmengründer Risto Käkelä hat noch nie einem Mitarbeiter aus betrieblichen Gründen gekündigt», weiss René Gujer, der langjährige frühere Leiter der Gujer LandmaschinenAG, welche Avant in der Schweiz exklusiv vertreibt.

Grund, Leute zu entlassen, hat Avant auch nicht. Das Unternehmen wächst auch unter Ristos Sohn Jani Käkelä kräftig weiter. 2018 wurde mit einem Umsatz von 110 Millionen Euro erstmals die 100-Millionen-Euro-Grenze geknackt, was einer Steigerung um 17 Prozent im Vergleich zu 2017 entspricht. Das ist massiv, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen erst 1991 gegründet wurde.

Mittlerweile stehen Avant-Kompaktlader in über 55 Ländern im Einsatz. Produziert werden sie aber – mit Ausnahme der Motoren – nach wie vor in unmittelbarer Nähe von Tampere, der Industriehaupt­stadt des Landes. Denn dort sind nebst Avant auch Firmen wie John Deere Forestry, Sandvik Mining and Construction, Dynaset oder Metso beheimatet.

150 Maschinen pro Woche

Das rasante Wachstum von Avant hat Jani Käkelä nun veranlasst, nochmals kräftig zu investieren. Ziel ist, die Produktion von 100 Maschinen pro Woche im Jahr 2018 auf 150 Maschinen pro Woche im Jahr 2021 hochzuschrauben. Deshalb wurde im letzten Jahr nicht nur eine grosse Fläche gleich neben dem Werk dazugekauft, sondern mit einer neuen Lackierstrasse, neuen Schweissrobotern und einem modernen Abkant-Roboter, welcher auf Sicht arbeitet, nochmals kräftig in die Automatisierung investiert. «Der Schlüssel, um die Produktion in Finnland zu halten, ist ein hoher Automatisierungsgrad»,sagt Jani Käkelä.

Die Mitarbeiterzahl soll aber trotzdem kontinuierlich von heute 200 auf 250 erhöht werden. In der alten Halle sollen künftig nur noch die Metallarbeiten über die Bühne gehen, während die neue Halle ausschliesslich der Montage und den Lackierarbeiten vorbehalten sein soll. «Angesichts dieser Ressourcen blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Avant ist zurzeit Weltmarktführer in seiner Klasse und unser Ziel besteht darin, diese Position zu halten. Wir können mit Stolz sagen, dass die gesamte Fertigung auch in Zukunft ‹Made in Finland› sein wird», sagt Saku Vastamäki, stellvertretender Produktionsleiter von Avant.

Neue 800er-Serie

Doch nicht nur um die neuen Produktionsstätten vorzuführen, fand Anfang des Jahres in Tampere die grösste Pressekonferenz in der Geschichte von Avant statt. Der Grund war nämlich viel mehr die Lancierung der neuen 800er-Serie, in welche Avant viel Zeit investiert hat. «Wir wollen einfache Maschinen, das ist unsere Philosophie. Und einfache Innovationen sind immer die besten», meint Jani Käkelä. Dieser Philosophie ist Avant auch mit der neuen 800er-Serie treu geblieben. Denn das Motto ist so einfach wie einleuchtend und lautet: «Grösser und stärker».

Mit einer Hubkraft von knapp zwei Tonnen und einer Hubhöhe von 3,5 Metern stösst die neue 800er-Serie an die Grenzen der Leistungsfähigkeit von Kompaktladern. Dennoch machen die Abmessungen – Breite: 1,5 Meter, Länge: 3,4 Meter, Höhe: 2,2 Meter und Gewicht ab 2500 Kilogramm – sowie die gelenkige Bauweise den «860i» zu einem breit einsetzbaren Kompaktlader. Dank des Gewichts von maximal 2,7 Tonnen kann der neue Avant immer noch auf einen normalen Anhänger geladen werden. Zunächst werden aber nur zwei Modelle, nämlich der «860i» mit einem Kohler-Motor und der «850» mit einem Kubota-Motor zur Verfügung stehen. In der Schweiz und Europa wird aber ausschliesslich der «860i» verkauft, da der «850» die hiesigen Abgasnormen nicht erfüllt.

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Freier Mitarbeiter für das Baublatt.

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