Frei zugängliche Karten zur Verbreitung von 56 Baumsorten
Wo sind ökologisch wertvolle oder seltene Baumarten zu Hause, zum Beispiel die Eiche oder Eibe? Die Antwort liefern hochaufgelöste, frei zugängliche Online-Karten der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Sie bieten flächendeckende Informationen zu 56 Gehölzarten des Schweizer Waldes.
Quelle: LFI
Potenzielle Vorkommen der Waldföhre. (Screenshot)
«Naturschutzfachleute, Förster und Ökologinnen haben die schweizweite Verbreitungskarte sehr begrüsst», sagt Andri Baltensweiler von der WSL-Forschungsgruppe GIS. «Bisher waren Informationen zum potenziellen Vorkommen von Baumarten nur für einige Kantone vorhanden, welche zudem unterschiedlich erfasst worden waren.»
Klima, Bodenbeschaffenheit und Topographie
Die Karten basieren auf den Daten des von der WSL durchgeführten Landesforstinventars (LFI); Auf den 6500 LFI-Stichprobenflächen werden sämtliche Bäume und Sträucher erfasst. Aussagen über ihr Vorkommen in der gesamten Schweizer Waldfläche lassen sich nur mit diesen LFI-Stichprobenflächen jedoch keine machen. Deshalb ergänzte das Forschungsteam der WSL– um hochzurechnen, was zwischen den Stichprobenflächen gedeiht - die LFI-Daten mit schweizweiten Karten zu Klima, Bodenbeschaffenheit und Topographie mit einem statistischen Rechenmodell. Dieses errechnet für jede Gehölzart die für sie geeigneten Waldstandorte und zeigt die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens mit einer Karte mit einer Auflösung von 25 x 25 Meter an.
Ausgiebige Tests mit dem Modell respektive Vergleiche mit Beobachtungen vor Ort zeigten, dass die Vorhersage für insgesamt 56 der 150 vom LFI erfassten Arten qualitativ gut genug sind, um daraus Karten zu erstellen. Auf dem Web GIS-Portal sind diese nun frei zugänglich abrufbar. Allerdings zeigt die Karte lediglich das potenzielle, nicht das tatsächliche Vorkommen von Arten an, wie Baltensweiler erklärt.
Trockenheitsschäden und wichtige Waldflächen
Die Karte kam bereits verschiedentlich zum Einsatz: die Verbreitungskarte der Buche genutzt, um mit Hilfe von Satellitendaten die Schäden an Buchen durch die Trockenheit 2018 zu erfassen. Des Weiteren griffen Verantwortliche des Projekts «Ökologische Infrastruktur Mittelland», das die Vernetzung von natürlichen und naturnahen Flächen zum Ziel hat, auch schon auf das Tool zurück, um ökologisch wichtige Waldflächen identifizieren. (mgt/mai)
Hier gehts zu den Verbreitungskarten: www.lfi.ch
Quelle: Gestumblindi, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Waldföhre bei Laupersdorf.