Europaweit einmaliges Pilotprojekt in Urdorf ZH
Auch die Strasse wird zunehmend digitaler. So haben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) ein weiteres Pilotprojekt bei der öffentlichen Beleuchtung gestartet – als Nachfolgeprojekt des in Regensdorf getesteten «vorauseilenden Lichts». Der Verkehrsteilnehmer selber ist auch beim neuen System Taktgeber für das Licht. Die neue Anlage wurde auf einer rund einen Kilometer langen Strecke kürzlich an der Birmensdorferstrasse in Urdorf in Betrieb genommen.
Verkehrsfluss bestimmt Beleuchtung
Beim sogenannten «verkehrsbeobachtenden Licht» bestimmt der Verkehrsfluss aller Verkehrsteilnehmer die Beleuchtung, die sich auf intelligente Weise laufend dem gemessenen Verkehr anpasst. Ein Sensor schickt Messwerte zum Verkehrsfluss an eine virtuelle Zentrale, die das Signal per Funk an die Leuchten weitergibt.
«Wir suchen Beleuchtungssysteme, die im öffentlichen Raum Sicherheit bieten, zugleich energieeffizient sind, aber mit ihrer Dynamik nicht stören», erläutert Jörg Haller, Leiter Öffentliche Beleuchtung bei den EKZ und Fachgruppenmitglied bei der Schweizer Lichtgesellschaft. Das System des «verkehrsbeobachtenden Lichts» ist vielversprechend, denn es reduziert die Lichtemissionen bei gleichbleibender Sicherheit. Die fliessende Lichtveränderung soll kaum wahrnehmbar sein, aber Stromeinsparungen von bis zu 30 Prozent möglich machen.
Im einjährigen Pilotprojekt eruieren die EKZ die Zuverlässigkeit und Kosten wie auch die eingesparte Energie und Akzeptanz unter Anwohnenden.
Für den Kanton Zürich als Auftraggeber steht neben der Energieeffizienz auch die Wirtschaftlichkeit der getesteten Systeme im Fokus: «Bei den Pilotprojekten in Urdorf und Regensdorf werden die Strassenleuchten auf ganz unterschiedliche Art gesteuert. Wir sind gespannt, wie sich die Wirtschaftlichkeit der beiden komplexen Systeme langfristig darstellt», erklärt Kantonsingenieur Felix Muff. (mgt/aes)