Eine digitale Datenbank für Kulturgüter
Die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn starten ein gemeinsames Kulturgüterprojekt zur Erfassung und Veröffentlichung von Sammlungsbeständen. Mit der gemeinsamen Infrastruktur sollen bisher unzugängliche Objekte sichtbar werden.
Quelle: zVg
Gemeinsam die Vielfalt der Kulturschätze bündeln, sichern und präsentieren: Objekte aus den Sammlungen der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn.
In der Schweiz gibt es mehr als 1‘100 Museen. Die meisten davon sind mittlere und kleine Regional- und Ortsmuseen, die oft mit wenigen Ressourcen ausgestattet und ehrenamtlich geführt werden. Dennoch bewahren sie eine enorme Menge an Kulturschätzen. Die Digitalisierung soll auch in diesen Institutionen genutzt werden können, wie das Aargauer Departement Bildung, Kultur und Sport am Donnerstag mitteilte.
Im Rahmen dessen haben sich die vier Kantone Solothurn, Bern, Aargau und Basel-Landschaft im Trägerverein «KIM.ch» (Kulturerbe Informationsmanagement Schweiz) zusammengeschlossen. Ziel des Kooperationsprojekts ist es, für die verschiedenen Museumsbetriebe eine gemeinsame digitale Infrastruktur zu entwickeln.
Digitale Datenbank für Kulturgüter
Derzeit lagert der riesige Fundus an Kulturgütern für die
Öffentlichkeit unzugänglich und oft unbekannt in den Sammlungsdepots der Museen.
Das Kooperationsprojekt soll dies mit Hilfe von neuen digitalen Technologien
ändern. So hat der Museumsverbund Baselland in den vergangenen Jahren gemeinsam
mit zahlreichen Partnern im In- und Ausland das Kulturgüterportal und Museumsnetzwerk
Baselland (KIM.bi) entwickelt. Das System ist in dieser Form europaweit
einzigartig.
Es beruhe auf modernsten Technologien und ermögliche es allen Partnern, vom kleinen Ortsmuseum bis zur kantonalen Institution, ihre Kulturgüter in einer gemeinsamen Online-Datenbank standardisiert zu erfassen und weltweit in attraktiver Form zu veröffentlichen. Die Technik steht laut Mitteilung aber nicht im Vordergrund. Vielmehr setze die Vernetzung auf die Menschen in den Kantonen, Gemeinden, beim Bund oder privat, die sich mit Kulturgütern befassen und ihr Wissen einbringen möchten.
Ein Netzwerk für die Deutschschweiz
Nun wird das in Basel-Landschaft erfolgreich etablierte System auf die Kantone Aargau, Bern und Solothurn ausgeweitet. Weitere Kantone hätten bereits ihr Interesse bekundet, wie das Departement weiter mitteilte. Langfristiges Ziel sei die Schaffung einer Deutschschweizer Kulturgüterplattform für Wissenschaft, Bildung und Öffentlichkeit.
Im Aargau sind neben den kantonalen Institutionen und Sammlungen sechs Partner auf regionaler Ebene an der dreijährigen Pilotphase beteiligt. Es sind diese: Die Heimatvereinigung Gränichen, die Kommission Kulturgut Küttigen, Murikultur, das Museum Schiff Laufenburg, das Museum Burghalde Lenzburg sowie das Strohmuseum im Park Wohlen.
Nach dem Aufbau sollen sowohl die Datenbank und die
Plattform allen interessierten Museen und Sammlungen im Kanton Aargau zur
Verfügung stehen. (mgt/pb)
Zum Museumsnetzwerk von Basel-Landschaft: www.kimweb.ch