Bündner wollen bei der Umsetzung der MEI abweichen
Die Kantonsregierung in Chur begründet ihre Forderung nach einem längeren Aufenthalt von ausländischen Arbeitnehmern ohne Kontingente vor allem mit den in Graubünden verbreiteten Branchen Tourismus, Bau und Landwirtschaft. Diese seien auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen.
Einheimische Kräfte seien für diese Sektoren gar nicht oder nur ungenügend verfügbar, teilte die Bündner Regierung am Donnerstag mit. Für die Forderung nach längeren kontingentsfreien Aufenthalten sprächen zudem die Saisonalität der Bau- und Tourismuswirtschaft sowie der Umstand, dass sich Saisonarbeitskräfte in der Schweiz nicht niederlassen würden.
Bei einer strengeren Kontingentierung bereits ab einer Aufenthaltsdauer von vier Monaten bestehe das Risiko, nicht mehr genügend Arbeitskräfte rekrutieren zu können.
Anliegen von KDK nicht übernommen
Die Bündner Regierung hat ihre Argumente eigenen Angaben zufolge direkt dem zuständigen Departement des Bundes, dem Eidg. Justiz- und Polizeidepartement, geschickt. Der Grund: Ihre Anliegen wurden nicht von der Konferenz der Kantonsregierungen (KDK) übernommen. Die KDK unterstützt den Lösungsvorschlag des Bundes mit einem kontingentsfreien Aufenthalt bis zu vier Monaten. (sda/aes)