Bioabfallsammlung ausbauen
Mit Biomasse lassen sich nachhaltig Strom, Wärme und Treibstoff sowie nährstoffreicher Dünger produzieren. Deshalb spielt Energie aus Biomasse auch in der Energiestrategie 2050 eine wichtige Rolle. Trotzdem wird das Potenzial in der Schweiz heute bei weitem nicht ausgeschöpft.
Erneuerbare Wärme für 30 000 Haushalte
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat 2014 herausgefunden, dass Bioabfälle immer noch einen Drittel unseres Hausmülls ausmachen – also nach wie vor in den Kehrichtsack geworfen anstatt recycelt werden. Würden alle Bioabfälle, die jetzt einfach im Kehrichtsack landen, zu Energie vergärt werden, dann hätte man so viel Ökostrom, um mit einem Elektroauto die Erde etwa 60 000 Mal zu umfahren; zusätzlich könnten mit der erzeugten Wärme 30 000 Haushalte für ein ganzes Jahr beheizt werden.
Viele Gemeinden sammeln ihren Bio-Abfall bereits getrennt. Doch oft konzentrieren sie sich nur auf die Gartenabfälle und sammeln Speisereste nicht mit. Würden sie ihre Bioabfallsammlung erweitern, könnte das Potenzial viel mehr ausgeschöpft werden, ist man bei Biomasse Suisse überzeugt. Die Logistik-Kosten der Separatsammlung bewegen sich gemäss dem Verband auf dem gleichen Niveau wie bei der Sammlung von Abfallsäcken für die Entsorgung in der Kehrichtverbrennung – die Verwertungskosten der Bioabfälle sind aber überall tiefer.
Broschüre gibt Tipps
Wie Gemeinden beim Um- oder Ausbau ihres Sammelsystems am besten vorgehen, zeigt der der Verband Biomasse Suisse in der Broschüre «Wenn Zwiebelschalen Vollgas geben». Sie hilft Gemeinden bei der Analyse des Optimierungspotenzials und bietet einen Überblick über die verschiedenen Umsetzungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. (mgt/mrm)