15:17 KOMMUNAL

Bern startet Pilotprojekt für Mehrweg-Takeaway-Verpackung

Teaserbild-Quelle: Bild: www.gruenetatze.ch

Die Take-Away-Verpflegung ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken, trägt aber auch zu Problemen wie Littering und Abfallbergen bei. Untersuchungen haben ergeben, dass der Mitnahme-Food oftmals direkt beim Verkaufsort oder in dessen unmittelbarer Nähe konsumiert wird. Ausserdem gehört jeder zweite Konsumierende zur Stammkundschaft des Imbisslokals, kehrt also regelmässig an den Verkaufsort zurück. Diese Erkenntnisse führten zur Entwicklung des Mehrwegsystems durch die «Grüne Tatze», welches als Pilotprojekt lanciert wird.

Transport mit Rikscha Taxis

Geliefert werden die Essbehälter mit Deckel - genannt «Bring Back Box» - an Grüne-Tatze-Partner-Take-Aways. In diesen Lokalen ist die «Bring Back Box» gegen ein Depot von zehn Franken erhältlich. Die Kunden entscheiden, ob sie ihr Essen in der «Bring Back Box» beziehen wollen. Nach dem Essen nehmen Grüne-Tatze-Take-Aways gebrauchte «Bring Back Boxen» zurück und erstatten das Depot. Die Bring Back Boxen werden von Rikscha Taxi Schweiz geliefert und abholt und von Mehrweglogistikern zentral und umweltfreundlich gewaschen.

Beim Pilotprojekt machen folgende Lokale mit: Way to India, Energy Kitchen, Quick Asian Food, Restaurant Lötschberg, Kung Fu Burger, Gärtnerei und die beiden Ängelibeck-Lokale Schlaraffenland und Himmelreich.

100 Mal wiederverwendbar

Die «Bring Back Box» wurde eigens für das Pilotprojekt Grüne Tatze in Zusammenarbeit mit der Firma «cup&more – Mehrweglogistik» entwickelt und im nahen Süddeutschland hergestellt. Sie ist abwaschbar und kann mindestens 100 Mal wieder verwendet werden. Wenn sie defekt ist, wird sie vollständig recycliert. Mit 850 Milliliter Inhalt ist sie gross genug für eine vollwertige Mahlzeit. Die «Bring Back Box» ist durch die runde Form einfach verschliessbar, dicht und lässt sich gut verstauen. Ausserdem ist sie für Abwaschmaschinen und Mikrowellen tauglich. Sie besteht aus Polypropylen (PP) und ist BPA-frei.

Mit dem Pilotprojekt wird getestet, ob und unter welchen Rahmenbedingungen ein Mehrwegsystem eine Alternative zu herkömmlichem Wegwerfgeschirr von Take-Away-Restaurants darstellen kann. Es wird auf Logistik, Kosten und Nutzen sowie Kundenakzeptanz ausgewertet. Der Versuch endet am 31. Dezember 2014. Danach soll entschieden werden, ob das Grüne-Tatze-System auf das gesamte Stadtgebiet und oder gar auf weitere Schweizer Städte ausgeweitet werden soll. (mgt/aes)

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