18:19 KOMMUNAL

Basel, Bern, Luzern und Zürich im Städtevergleich

Teaserbild-Quelle: Bild: Kuknauf/pixelio.de (CC BY-ND 2.0)

Bereits zum sechsten Mal erscheint der Städtevergleich aus den Bevölkerungsbefragungen der Deutschschweiz. 2015 wurden die Einwohner von Basel, Bern, Luzern und Zürich zu verschiedenen stadtentwicklungsrelevanten Themen befragt. Die grosse Mehrheit der Befragten aus Basel, Bern, Luzern und Zürich lebt gerne oder sogar sehr gerne in ihrer Stadt. Die Werte liegen zwischen 96 Prozent (Luzern) und 98 Prozent (Zürich). Der Städtevergleich wurde vom Statistischen Amt des Kantons Basel-Stadt verfasst und von den vier beteiligten Verwaltungsstellen gleichzeitig veröffentlicht.

Eigenständige Befragungen

Die Stadt Luzern beteiligt sich das erste Mal am Städtevergleich. In Winterthur, das in den vergangenen Jahren ebenfalls am Städtevergleich teilgenommen hatte, fand 2015 keine Bevölkerungsbefragung statt. Jede Stadt konzipiert ihren eigenen Fragebogen und führt die Befragungen jeweils telefonisch und/oder online durch. Die Bevölkerungsbefragungen der einzelnen Städte beinhalten aber immer auch eine Reihe von gleichen oder ähnlichen Fragen, um einen Städtevergleich zu ermöglichen. Dennoch empfiehlt es sich aufgrund der unterschiedlichen Grundgesamtheiten, den Vergleich der Prozentangaben zwischen den Städten nicht zu stark zu interpretieren und eher Rangfolgen innerhalb der Städte zu betrachten.

Positive Aspekte der Stadt

In Bern und Basel wurde den Befragten eine offene Frage nach den positiven Aspekten der Stadt gestellt («Was ist Ihrer Meinung nach sehr positiv in ...?»). Die Einwohner von Basel bewerten in erster Linie das kulturelle Angebot und das Dreiländereck sehr positiv. Bern dagegen wird vor allem als schöne Stadt mit einer überschaubaren Grösse charakterisiert. In den Städten werden teils ähnliche Aspekte geschätzt. Der öffentliche Verkehr liegt in Basel mit 21 Prozent an zweiter Stelle und in Bern mit 24 Prozent auf Platz 3. Unter den zehn meistgenannten positiven Aspekten nennen die Befragten unter anderem den Rhein beziehungsweise die Lage an der Aare sowie die Grünanlagen respektive die grüne Stadt.

Verkehr als grösstes Problem in Zürich

Die ebenfalls offene Frage nach den grössten Problemen in der Stadt wurde zusätzlich zu Bern und Basel auch den Befragten in Zürich gestellt. Der Verkehr ist dort mit 56 Prozent das mit Abstand am meisten genannte Problem. Gleiches gilt für Bern mit knapp 40 Prozent. In Zürich liegt das Wohnungsproblem mit 29 Prozent an zweiter Stelle, in Bern (13 Prozent) an fünfter Stelle und in Basel mit 13 Prozent an dritter Stelle. Auch die Problemkreise «Dreck/Vandalismus» und «Kriminalität» sind in allen drei Städten in den vordersten Positionen zu finden. In Basel liegt der Problembereich «Kriminalität, öffentliche Sicherheit» sogar an der Spitze. 18 Prozent der Befragten nannten diesen Punkt. Dreck und Schmierereien stehen in Bern mit 14 Prozent an zweiter Stelle. In Basel und Zürich werden «Ausländerfragen» und «Baustellen» als grössere Probleme beurteilt als in Bern.

Basler zufriedener mit Kinderbetreuungsangeboten

In den Städten Basel und Bern ist es der öffentliche Verkehr, der von allen aufgeführten Angeboten am besten bewertet wird. In der Stadt Zürich wird das Kulturangebot etwa gleich gut beurteilt wie der öffentliche Verkehr, wobei die Anteile an Zufriedenen bei 98 Prozent beziehungsweise 97 Prozent liegen. In Luzern liegt der höchste Anteil an Zufriedenen mit 92 Prozent bei den Sportmöglichkeiten. Die Zufriedenheit mit den Angeboten zur Kinderbetreuung ist in Basel (88 Prozent) höher als in Zürich (80 Prozent), Bern (69 Prozent) und Luzern (64 Prozent).

Zufriedenheit mit Wohnungsangebot sehr verschieden

Bei der Zufriedenheit mit der Sauberkeit auf Strassen und Plätzen zeigen sich ebenfalls Unterschiede, wobei Zürich als grösste Schweizer Stadt mit 90 Prozent den höchsten Zufriedenheitsanteil hat, gefolgt von Luzern mit 86 Prozent. In Basel ist der Anteil Zufriedener mit 82 Prozent tiefer. Auch bei den Sportanlagen und Schwimmbädern sowie bei der Verkehrssicherheit verzeichnet Zürich die meisten Zufriedenen (97 Prozent respektive 88 Prozent). Hier bildet Bern mit Zufriedenheitsanteilen von 81 Prozent respektive 79 Prozent das Schlusslicht.

Deutliche Unterschiede zwischen den Städten zeigen sich bei der Zufriedenheit mit dem Wohnungsangebot. Das Spektrum reicht hier von einem Zufriedenheitsanteil von 62 Prozent in der Stadt Basel bis zu 43 Prozent in Zürich. Am wenigsten zufrieden sind die Befragten mit dem Parkplatzangebot in den Innenstädten. Den höchsten Zufriedenheitswert erreicht Basel mit 64 Prozent, in Bern beträgt das Zufriedenheitsniveau 53 Prozent und in Zürich 47 Prozent. In Luzern wurde das Parkplatzangebot (44 Prozent) allgemein für die gesamte Stadt Luzern und nicht spezifisch für die Innenstadt abgefragt. Ausser bei den Parkplätzen und dem Wohnungsangebot beträgt das Zufriedenheitsniveau mit den abgefragten Einrichtungen und Angeboten im Durchschnitt aller Städte über 75 Prozent. (mgt/nsi)

Den gesamten Bericht «Städtevergleich Bevölkerungsbefragungen 2015 in Basel, Bern, Luzern und Zürich» finden Sie hier.

Anzeige

Firmenprofile

Huber-Bautechnik AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.