Luxuriöser «Sky-Pool» in London verursacht horrende Heizkosten
Er sollte das Highlight des neuen Viertels Embassy Gardens in London werden: Der luxuriöse «SkyPool», der zwischen zwei Gebäuden in 35 Metern Höhe liegt. Nun erhitzt der Bau die Gemüter der Bewohner – wegen der Heizkosten.
Die Bewohner des High-Society-Viertels an der Themse
behaupten gegenüber dem Newsportal «Dezeen», dass der freiliegende Pool im
Winter zu kalt sei, um ihn zu nutzen. Pro Tag fallen aber Heizkosten von 450 Pfund
an. Das Problem: Der Immobilienentwickler des Viertels – die Ballymore-Group – deckt
den Pool derzeit weder ab, noch schliesst sie ihn im Winter.
Die Bewohner fordern nun, dass er in den kälteren Monaten
geschlossen wird, um Geld und Energie zu sparen. «Wir beheizen im Grunde den
Himmel», sagte ein Mieter gegenüber dem Newsportal. Dies wortwörtlich,
denn der Luxus-Pool «schwebt» in 35 Metern Höhe zwischen zwei Gebäuden. Laut den Bewohnern wird dieser nun bei den kälteren Temperaturen kaum
noch benutzt.
720‘000 Pfund Betriebskosten für Pool
Zu den Heizkosten kommen auch noch die Kosten für zwei
Mitarbeiter und einen Wachmann hinzu. Ballymore schätzt die Betriebskosten für
den Pool für 2021 auf insgesamt 720‘000 Pfund, wovon 164‘250 Pfund auf die
Beheizung entfallen, die von den Bewohnern über die Nebenkosten
getragen werden. Normalsterbliche können den Pool nicht nutzen, da er
lediglich für einen Teil der Bewohner der Embassy Gardens und Mitglieder des exklusiven Clubs «Eg:le Club.»
vorgesehen ist.
Der Aussenpool sei ursprünglich als eine «ganzjährige Einrichtung» angepriesen worden, heisst es weiter. Laut Dezeen ist der Pool in der Nacht normalerweise abgedeckt, um den Wärmeverlust zu verringern. In den letzten zwei Wochen war er aber nicht bedeckt, nachdem die Abdeckung beschädigt und für Reparaturen entfernt worden war. Die «Embassy Gardens Residents Association» wird Ballymore gemäss Dezeen bei ihrem nächsten Treffen darum bitten, den Pool für den Rest des Winters zu schliessen.
Quelle: Cmglee, wikimedia CC BY-SA 4.0
Der «SkyPool» in der Embassy-Gardens-Siedlung in London erhitzt die Gemüter.
Luxus-Pool eine Katastrophe
Mit den Embassy Gardens entstand in London ein neues Viertel an der Themse, das im Rahmen eines Projekts für die Aufwertung des Zentrums im Stadtteil Nine Elms realisiert wurde. Über 1‘000 neue Wohnungen und über 40‘000 Quadratmeter Büro- und Arbeitsflächen, verteilt auf acht Gebäude waren Teil des insgesamt 15 Hektar umfassenden Entwicklungsprojekts.
Der 25 Meter lange, freiliegende «SkyPool» bildete das augenscheinliche Highlight des Vorhabens und sorgte für entsprechende Aufmerksamkeit. Die Anlage wurde von Anfang an heftig kritisiert, weil die Bewohner der erschwinglichen Wohnungen in Embassy Gardens im Gegensatz zu jenen der teureren Wohnungen keinen Zugang zum Pool haben.
Der Architekturkritiker der Financial Times, Edwin Heathcote, bezeichnete diesen gar als «eine Katastrophe, die bereits eingetreten ist». Der Pool sei ein Symbol für alles geworden, was mit dem Immobilienboom, der Lokalpolitik, der Architektur und der Optik in London nicht stimme. (pb)
Mehr zum Projekt hinter Embassy Gardens und zum Bau des «SkyPools» lesen Sie hier.