Mikroskop aus Legosteinen und Handyteilen zum Nachbauen
Deutsche Forscher haben ein hochauflösendes Mikroskop entwickelt, das sich aus Handyteilen und Legosteinen relativ einfach nachbauen lässt. Anleitung und Pläne stellen sie kostenlos zur Verfügung.
Quelle: Timo Betz
Mikroskop aus Legosteinen und Handy-Linse: Original und Entwurf.
Es ist in Wissenschaft und Medizin ein unverzichtbares Werkzeug: das Mikroskop. Zugang zu einem solchen Gerät haben nur wenige. Geht es aber nach Forschern der deutschen Universitäten Göttingen und Münster muss das nicht sein: Sie haben ein voll funktionsfähiges, hochauflösendes Mikroskop entwickelt, dessen Fähigkeiten denjenigen eines modernen Forschungsmikroskops nahe kommt und das sich mit billigstem Material nachbauen lässt.
Ihr Mikroskop besteht hauptsächlich aus Legosteinen. Für die Optik sorgt eine Handylinse. – Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die in der Regel rund 4 Euro günstigen Linsen moderner Smartphone-Kameras von derart hoher Qualität sind, dass mit ihnen sogar einzelne Zellen betrachtet werden können.
Das Potenzial der Wissenschaft
„Ein naturwissenschaftliches Verständnis ist entscheidend für die Entscheidungsfindung und bringt viele Vorteile im Alltag, zum Beispiel im Hinblick auf Problemlösung und Kreativität“, erklärt Timo Betz von der Fakultät für Physik der Universität Göttingen. Dennoch habe man festgestellt, dass viele Menschen, auch Politikerinnen und Politiker, sich ausgeschlossen fühlen oder keine Möglichkeiten haben, sich mit wissenschaftlichem oder kritischem Denken zu beschäftigen. „Wir wollten einen Weg finden, um die natürliche Neugier zu fördern, den Menschen zu helfen, grundlegende Prinzipien zu begreifen und das Potenzial der Wissenschaft zu erkennen.“
Wer neugierig geworden ist und sich auf die Spuren der Wissenschaft begeben will, findet Pläne und Anleitung auf dem Open-Soure-Portal Github zum kostenlosen Download. (mai/mgt)
Hier gehts zur Anleitung und zu den Plänen für das Mikroskop: https://github.com/tobetz/LegoMicroscope
Wer noch mehr basteln will: Die Esa bietet Pläne und Bauanleitung für einen Marsrover an. Mehr dazu im Artikel 3D-Druck: Ein Mars-Rover der ESA zum selber Bauen vom 1. Dezember 2020.