Icehotel in Schweden: Vergängliche Kunst im kühlsten Hotel der Welt
Ein Nashorn, das durchs Eis bricht, eine Geigenspielerin mit Lotus-Blumen oder riesige Eis-Schwalben: Auch dieses Jahr haben Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt wieder beeindruckende Zimmer im schwedischen Icehotel gestaltet.
Quelle: Asaf Kliger
«Yesterday's Tomorrow» von Corban Warrington und Daniel Afonso.
Es ist wortwörtlich das coolste Hotel der Welt: Das Icehotel im nordschwedischen Dorf Jukkasjärvi. Zweihundert Kilometer nördlich des Polarkreises gelegen, bietet die frostige Unterkunft eine Übernachtung der besonderen Art in Gästezimmern, die komplett aus Eis gebaut sind. Während ein Teil der Hotelanlage das ganze Jahr über geöffnet bleibt und dabei durch Solarenergie gekühlt wird, wird ein anderer Bereich jährlich komplett neu gebaut.
Die Arbeiten dazu starten jeweils im November, sobald der Fluss Torne zufriert und damit das Baumaterial für das jährlich in neuer Gestalt wiederkehrende Icehotel liefert. Beim Aufbau mit dabei sind auch mehrere Künstler aus aller Welt, die die Räumlichkeiten im Hotelteil mit ausgefallenen Designs, Objekten, Ornamenten oder Strukturen schmücken. Später im Frühling verschwindet die vergängliche Kunst dann wieder – die eisigen Suiten und Räume werden sich selbst überlassen, schmelzen und das Baumaterial fliesst damit wieder zurück in den Fluss.
500 Tonnen Eis verbaut
Auch dieses Jahr wurde der Eispalast wieder aufgebaut. Die Pforten zum «Icehotel 35» sind seit Mitte Dezember geöffnet. Die Räume wurden von 26 Künstlern aus 13 Ländern unter Leitung des Kreativdirektors Luca Roncoroni gestaltet, wie das Hotel zur Eröffnung mitteilte. Der Bau der Hotelanlage dauerte sechs Wochen. Neben 500 Tonnen Eis wurden dabei auch zehn olympische Schwimmbecken an sogenanntem «Snis» verbaut – dabei handelt es sich um eine Mischung aus Schnee und Eis.
Quelle: Asaf Kliger
«Whoops Wrong Room!!» von AnnaSofia Mååg.
Der warme November habe dieses Jahr den Beginn der Bausaison verzögert und den Winter zu einer besonderen Herausforderung gemacht, sagt Luca Roncoroni in der Mitteilung. Dennoch habe es das Team aus Bauarbeitern, Künstlern, Lichtdesignern und Eisherstellern geschafft, das Icehotel rechtzeitig zur Eröffnung im Dezember fertigzustellen. Dieses Jahr wurden 14 Kunstprojekte realisiert.
Eis-Nashorn bricht durch Wand
In der Suite «Whoops Wrong Room!!» werden die Gäste von einem riesigen Eis-Nashorn begrüsst, das scheinbar durch die Wand gebrochen ist. Wer der Savanne lieber den Wald vorzieht, findet sich im Raum «Come warm up» in Gesellschaft von riesigen Schnee-Schwalben. Und Musikbegeisterte finden im Zimmer «Näcken» eine Geigenspielerin an der Wand, die von frostigen Lotus-Blumen umgeben ist.
Neben den insgesamt 12 Kunstsuiten und zwei separaten Kunstobjekten gibt es im diesjährigen Icehotel auch 20 normale Eiszimmer, einen mit eisigen Blumen geschmückten Zeremoniensaal für Hochzeiten und Veranstaltungen sowie eine fast 30 Meter lange Haupthalle mit Kristallleuchtern aus 220 handgefertigten Eiskristallen.
Weitere Informationen unter: www.icehotel.com
Quelle: Asaf Kliger
Die Kunstsuite «Zig and Zag» von Nicolas Triboulot.
Quelle: Asaf Kliger
«Change Through Time» von Rob Harding und Timsam Harding.
Quelle: Asaf Kliger
«Come warm up» von Joelle Gagnon und Isabelle Gasse.
Quelle: Asaf Kliger
«Flight» von Laura Marcos und Coralie Quincey.
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«Ceremony Hall Gaias' Bloom» von Lisa Lindqvist und Kate Munro.
Quelle: Asaf Kliger
«Ice Kiln» von Jaeyual Lee und Daeho Lee.
Quelle: Asaf Kliger
«Näcken» von Tjåsa Gusfors und Sam Gusfors.
Quelle: Asaf Kliger
«Main Hall Quasar» von Viktor Tsarski und Wouter Biegelaar.