08:44 BAUPROJEKTE

Zweite Gotthardröhre: Bauarbeiten nach Bundesgerichtsurteil vergeben

Teaserbild-Quelle: Raimond Spekking wikimedia CC BY-SA 4.0

Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat die Bauarbeiten für die zweite Tunnelröhre durch den Gotthard vergeben. Es geht dabei um rund 1,2 Milliarden Franken. Die Vergabe wurde möglich, nachdem das Bundesgericht eine Beschwerde abgewiesen hatte. 

Hauptlos Nord zweite Röhre Gotthard Strassentunnel Implenia

Quelle: Implenia

Hauptlos Nord der zweiten Röhre des Gotthard Strassentunnels: Kernstück der Arbeiten ist der 7,2 Kilometer lange Vortrieb mit einem Durchmesser von 12,3 Metern durch eine Tunnelbohrmaschine (TBM) mit Tübbingausbau.

Gegen die Vergabe eines Logistikauftrags hatte ein unterlegenes Unternehmen im Frühjahr Beschwerde beim Bundesgericht eingelegt. Nachdem diese abgewiesen worden sei, habe man nun die Arbeiten vergeben können, sagte ein Astra-Sprecher am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 

Baulos im Süden und Norden

Diese umfassen neben der Materialbewirtschaftung je ein Baulos im Süden und im Norden. Die Arbeiten im südlichen Teil des Haupttunnels, die unter anderem den Ausbruch auf einer Länge von rund 7,8 Kilometern umfassen, wurde für 499 Millionen Franken an die Arge «Marti 2TG» vergeben. 

Die Arbeitsgemeinschaft «ARGE secondo tubo», bestehend aus Implenia und Frutiger AG in Thun, erhielt den Zuschlag für den Ausbruch von rund 7,2 Kilometern von Norden her für 467 Millionen Franken. 

Vergabe durch Beschwerde verzögert

Die Arbeiten hätten eigentlich bereits Ende April vergeben werden sollen. Wegen der Beschwerde verzögerte sich die Vergabe um ein halbes Jahr. Das Logistiklos, das nun ebenfalls vergeben wurde, umfasst unter anderem den Transport des Materials im Norden und Süden. Die Kosten belaufen sich auf rund 241 Millionen Franken. 

Das Volumen des Ausbruchmaterials beträgt etwa 7,4 Millionen Tonnen. Der symbolische Startschuss für die Bauarbeiten am 2,14 Milliarden Franken teuren Bauwerk war im vergangenen September erfolgt. Die Vorarbeiten für die zweite Röhre hatten indes bereits im Frühjahr 2020 begonnen. 

2024 sollen die Tunnelbohrmaschinen angeworfen werden, der Durchschlag ist für 2026 geplant. Ende 2029 soll die neue Röhre eröffnet werden. Anschliessend wird die 1980 eröffnete erste Röhre während drei Jahren gesperrt und saniert. (sda/pb) 

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