18:57 BAUPROJEKTE

Zwei neue Türme neben dem Lonza-Hochhaus in Basel

Teaserbild-Quelle: Miller& Maranta

Das denkmalgeschützte Lonza-Hochhaus auf dem Basler Lindenhofareal erhält Gesellschaft: Das Pharmaunternehmen Lonza plant hier an seinem Hauptsitze zwei weitere Hochhäuser mit Büroflächen für 700 Arbeitsplätze und 200 Wohnungen sowie einen öffentlichen Park. Den Wettbewerb für die Projektstudie gewann das Team um Miller & Maranta, das sich gegen sechs weitere geladene Konkurrenten durchsetzte.

Blick auf das alte Lonza-Hochhaus (Visualisierung)

Quelle: Miller& Maranta

Die neuen Gebäude sind gleich hoch wie das bestehende Lonza-Hochhaus.

Die Gestaltung der beiden Hochhäuser lehnen Miller & Maranta in ihrem Vorschlag «Lindenhof» eng an das denkmalgeschützte Lonza-Hochhaus an, so sind die neuen Türme mit einer Höhe von 68 Metern denn auch gleich hoch wie das bereits vorhandene Hochhaus. Während im einen Hochhaus Wohnungen untergebracht werden, ist im zweiten neuen Hochhaus eine gemischte Nutzung vorgesehen. Konkret umfassen die beiden Türme 700 Arbeitsplätze und 200 Wohnungen, von welchen 25 Prozent als preisgünstiger Wohnraum angeboten werden muss.

Die Wettbewerbsjury und Lonza attestieren Miller & Marantas Projekt ein «grosses Potenzial, um ein identitätsstiftendes und belebtes Areal mit hoher Qualität zu schaffen». Während der kommenden Monaten wird das Siegerprojekt gestalterisch und planerisch weiter ausgearbeitet. Ebenfalls mit dabei im Team sind August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten aus Binningen und «wh-p Ingenieure» aus Basel. Die Projektträgerschaft, bestehen aus Lonza und Swiss Life. - Wie es in der Medienmitteilung heisst, rechnet man mit der Baueingabe frühestens Anfang 2026 und im Frühling 2027 mit einem möglichen Baustart.

Eine Basler Architekturikone und eine eiszeitliche Niederterrassenkante

Situationsplan Lindenhofareal

Quelle: Miller & Maranta

Die drei Türme sind umgeben von einem üppig begrünten Park der den Christoph-Merian-Park im östlich des Areals und den westlich gelegenen Rosenfeldpark ergänzt.

Die Grundlage für das neue Lindenhofareal bildet der Erhalt des dicht begrünten Parkrands und der schutzwürdigen Böschung respektive der eiszeitlichen Niederterrassenkante gegen die Nauenstrasse. Ausserdem wird der bisher versiegelte Kern im Sinne der Biodiversität und Klimaverträglichkeit nachhaltig umgestaltet: Das Team um Miller & Maranta entwarf dazu unterschiedliche Weg- und Platzsituationen sowie abwechslungsreiche Hecken- und Wiesenflächen mit punktuellen Baumbepflanzungen vor. Das Herzstück bildet eine Art Platz mit verschiedenen Lindengruppen, zudem sollen öffentliche Erdgeschoss-Nutzungen den Ort zum belebten Zentrum werden lassen. In anderen weiteren Bereichen sind ruhigere Aufenthaltszonen geplant. 

Ebenfalls eine Grundlage lieferte im übertragenen Sinne das Lonza-Hochhaus sowie erhaltenswerte Teile seines Aussenbereichs: Sie dienten laut Lonza immer wieder als Inspiration. In Anlehnung an die Transparenz des Foyers schlage die Projektstudie auch beim neuen Hochhaus an der Ecke Nauen-/Lindenhofstrasse eine gekonnte Verschränkung von Innen- und Aussenraum vor, heisst es in der Medienmitteilung. Konkret heisst das, dass Stege, Treppen zusammen mit einem neuen offen gestalteten zweistöckigen Forums für einen Zugang vom Bahnhof SBB her sorgen, der den Höhenunterschied auf spielerisch mit einbezieht.

Neubauten nehmen Elemente des Lonza-Hochhauses auf

Lindenhofareal (Visualisierung)

Quelle: Miller & Maranta

Zwischen den Hochhäusern soll ein belebtes, grünes Zentrum entstehen.

Laut Beurteilungsgremium gelingt es mit dem Vorschlag von Miller & Maranta, «das ikonografische Lonza-Hochhaus durch die beiden zusätzlichen Hochhäuser «zeitgemäss und respektvoll zu erweitern». 

Die beiden Neubauten sind wie das vorhandene Hochhaus 68 Meter hoch, verfügen über einen fünfeckigen Grundriss und nehmen die Farbtöne und architektonischen Grundmotive des bestehenden Hochhauses auf. Allerdings ordnen Miller & Maranta diese aber nicht flächig an, sondern falten und staffeln sie laut Jury «zu einer Fassade mit Tiefe». Insbesondere über die Ecken wirkten die neuen Bauvolumen im Gegensatz zum Lonza-Hochhaus aufgelockert, heisst es im Mediencommuniqué. «Im Zusammenspiel entsteht ein fein austariertes Verhältnis von Nähe und Distanz, wobei sowohl die neuen Türme als auch das Lonza-Hochhaus ihre visuelle Eigenständigkeit behalten.» (mai/mgt/sda)

Weitere Informationen
Mehr Informationen zum Projekt auf www.lindenhofareal.ch
Mehr Informationen zum Lonza-Hochhaus im Artikel Denkmalschutz für das Lonza-Hochhaus vom 25. Mai 2022


Innenraum (Visualisierung)

Quelle: Miller & Maranta

Die Hochhäuser bieten viel Aussicht ins Grüne.

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