08:53 BAUPROJEKTE

Zürcher Stadtrat muss Projekt auf Josef-Areal überarbeiten

Teaserbild-Quelle: Google Maps

Der Zürcher Stadtrat muss gegen seinen Willen das Bauprojekt auf dem Josef-Areal im Kreis 5 überarbeiten. Der Gemeinderat hat am Mittwoch eine entsprechende Motion überwiesen. Gestritten wird vor allem über die Anzahl der geplanten Wohnungen.

Josef-Areal Stadt Zürich

Quelle: Google Maps

Zum Josef-Areal gehören die Grundstücke des Kehrichtheizkraftwerks Josefstrasse und der Zentralwäscherei.

Zum Josef-Areal gehören die beiden Grundstücke des Kehrichtheizkraftwerks Josefstrasse und der Zentralwäscherei im Kreis 5 in Zürich-West. Das Kraftwerk wird zur Energiezentrale um- und rückgebaut und die Zentralwäscherei bis Ende 2025 zwischengenutzt. 

Im Anschluss sollen nach Plänen der Stadt auf dem Areal bis 2032 ein Gesundheitszentrum für das Alter mit Alterswohnungen, ein Hallenbad, ein Werkhof sowie ein Quartierpark entstehen. Für das Quartier sind zudem publikumsorientierte Begegnungsräume vorgesehen.

Stadtrat muss Projekt überarbeiten

Der Zürcher Gemeinderat hat im Zusammenhang mit dem Projekt am Mittwoch nun eine Motion von AL, Grünen, GLP, Mitte und EVP mit 70 Ja- zu 12 Nein-Stimmen bei 31 Enthaltungen an den Stadtrat überwiesen. Die SP, die den Vorstoss am Anfang noch unterstützte, enthielt sich der Stimme. Sie fand, ein Postulat hätte auch genügt.

Mit der Überweisung der Motion muss der Stadtrat das Projekt nun überarbeiten. «Zusammenfassend: Wir wollen mehr», begründete Karen Hug (AL) die Motion. Das Areal könne viel mehr sein als der Stadtrat wolle. Streitpunkt ist vor allem die Zahl der Wohnungen, die – so sind sich eigentlich alle einig – dringend benötigt würden.

Die Motionäre fordern den Bau von rund 300 gemeinnützigen Wohnungen, also Wohnraum für rund 900 Menschen. Der Stadtrat hingegen plant auf dem Areal «nur» 195 Alterswohnungen.

«Nicht nur auf Wohnungen fokussieren»

Um mehr Wohnungen zu bauen, müsse man zuerst umzonieren, sagte Stadtrat André Odermatt (SP). Gemäss Richtplan sei dieses Areal für öffentliche Infrastruktur reserviert. Odermatt bezweifelt jedoch auch, dass die 300 Wohnungen gut fürs Quartier wären.

«Man muss sich überlegen, was das bewirken würde», sagte er. «Das Areal würde eine sehr hohe Dichte erhalten.» Wohnungen alleine würden zudem nicht genügen, es brauche auch Trams, Schulen, Grünraum und so weiter. «Es ist zu kurz gedacht, nur auf Wohnungen zu fokussieren. Wir wollen auch lebenswerte Quartiere.»

Odermatt hat nun zwei Jahre Zeit, um das Projekt zu überarbeiten. Er kündigte aber bereits an, dass die Zeit nicht reichen werde. Zwei Jahre seien nicht realistisch. (pb/mgt/sda)


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