14:11 BAUPROJEKTE

Wird das Berner Marzilibad wieder zur Insel?

Teaserbild-Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / Ans_05062 / Public Domain Mark

Das Freibad Marzili in der Stadt Bern ist in einem schlechten Zustand und muss daher umfassend saniert werden. Der Gemeinderat hat nun einen Projektierungskredit in der Höhe von 5,2 Millionen beantragt. Die Stadt prüft zudem, ob das Bad wieder zur Insel werden soll.

«Der einmalige Charakter des Traditionsbads soll erhalten und gestärkt werden», heisst es in der Mitteilung des Gemeinderats. Denn der letzte grosse Umbau des Flussbads ist beinahe 50 Jahre her. Aus diesem Grund entsprechen wesentliche Teile der Anlage nicht mehr den heutigen Anforderungen und müssen ersetzt oder erneuert werden. Dies gelte insbesondere für das Betriebs- und Gastronomiegebäude, die Sanitär und Garderobenanlagen sowie die Schwimmbecken.

Für die Erarbeitung des Sanierungsprojekts hat der Gemeinderat einen Projektierungskredit von 5,2 Millionen Franken zuhanden des Stadtrats verabschiedet. In der ersten Hälfte des kommenden Jahres wird dieses über den Kredit entscheiden.

Öffnung des «Löifu» wasserbautechnisch machbar

Für die bauliche Umsetzung der Gesamtsanierung und Erneuerung sind gemäss einem Vortrag des Gemeinderats an den Stadtrat Kosten von 36 bis 48 Millionen Franken zu erwarten – die Freilegung des alten Aarelaufs ist dabei nicht inbegriffen. Sollte der «Löifu» als zum Schwimmen geeigneter Kanal geöffnet werden, sei mit zusätzlichen Kosten von 9 bis 14 Millionen Franken zu rechnen.

Weiter stelle die Öffnung des zwischen 1968 und 1970 zugeschütteten alten Laufs für die Stadtregierung eine städtebauliche und betriebliche Chance von grosser Bedeutung dar: Das «neue» Marzili könnte über das Areal hinaus dem Mattenquartier und der ganzen Stadt einen Mehrwert bieten.

Im Rahmen einer Entwicklungsstudie im Auftrag des Gemeinderats waren verschiedene Lösungen zur Öffnung des Aare-Seitenarms geprüft worden. Dabei wurde neben einem zum Schwimmen geeigneten Kanal auch ein seichter, lediglich 50 Zentimeter tiefer auf seine wasserbautechnische Realisierbarkeit untersucht. Das Ergebnis: Beide Varianten sind möglich. Nun sind gemäss dem Vortrag weitere Untersuchungen nötig; etwa in Bezug auf Ökologie, Flächenbedarf, Betrieb, Unterhalt, Finanzen und die Kosten für die Wasseraufsicht.

Bauarbeiten erfolgen in Etappen

Bereits Anfang Oktober starteten die ersten Arbeiten der Sanierung beim Bueberseeli. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich sechs Monate dauern und dürften rund sechs Millionen Franken kosten.

Weite Teile des beliebten Marzilibads sind denkmalpflegerisch als erhaltenswert eingestuft – unter anderem die Garderoben- und Kabinenbauten. Aufgrund dessen sollen diese nicht komplett ersetzt, sondern lediglich saniert werden. Für das Betriebs- und Gastronomiegebäude ist ein Ersatzneubau geplant. Erneuert werden sollen zudem alle Sanitäranlagen, der Zugang sowie die Veloparkplätze.

Der Gemeinderat beabsichtigt, den Baukredit für die Gesamtsanierung den Stimmberechtigten im Jahr 2022 zu unterbreiten. Die baulichen Massnahmen könnten dann ab 2023 umgesetzt werden und etappenweise, also ausserhalb der Badesaison, erfolgen. Für die Besucher werden dementsprechend nur Teile der Gesamtanlage gesperrt sein. (pb/mgt)

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