Windpark Quatre Bornes: Neuenburger Kantonsgericht weist Rekurs zurück
Das Neuenburger Kantonsgericht hat Einsprachen der Gegnerschaft von drei Windkraftanlagen des Windparks Quatre Bornes in der Gemeinde Val-de-Ruz NE abgewiesen. Der Entscheid kann noch ans Bundesgericht weitergezogen werden.
Das Gericht fällte sein Urteil nach Überprüfung der verschiedenen Aspekte bei Umweltbelastung, Energieeffizienz, Naturschutz und Biodiversität, wie der Westschweizer Stromkonzern Groupe E als Bauherrschaft am Dienstag mitteilte. Namentlich das anerkannte nationale Interesse gab den Ausschlag.
Auch gab es gemäss dem Gericht am kantonalen Richtplan nichts zu beanstanden. Die geplanten Kompensationsmassnahmen bezeichnete es als zweckmässig. Der Gerichtsentscheid betrifft lediglich die drei im Kanton Neuenburg liegenden Projekte des Windparks Quatre Bornes. Sechs weitere Windkraftanlagen im Kanton Bern sind laut Mitteilung Gegenstand eines separaten Verfahrens.
Bürger der bernjurassischen Ortschaft Sonvilier reichten bei der Gemeinde eine Initiative ein, die eine erneute Abstimmung über das Windkraftprojekt fordert. Diese ist derzeit Gegenstand eines Rekurses beim kantonalen Verwaltungsgericht. Eine Entscheidung werde in den nächsten Monaten erwartet, hiess es von Groupe E weiter. Der Windpark soll in der Nähe des Chasseral, des dritthöchsten Berges im Jura, zu stehen kommen.
Aufgrund des von den Gegnern des Projektes eingereichten Rekurses sei es derzeit nicht möglich, ein neues Abstimmungsdatum festzulegen, erklärte die Gemeindepräsidentin von Sonvilier, Rosemarie Jeanneret, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Eine Windkraftanlage weniger
Die von 23 Landwirten gegründete Gesellschaft «Quatre Bornes» und ihr Partner Groupe E hatten im vergangenen Herbst angekündigt, auf eine der ursprünglich geplanten sieben Windturbinen auf Berner Kantonsgebiet zu verzichten. Sie hatten erklärt, dass durch diese Änderung der Abstand zwischen der ersten Windkraftanlage und den Flächen des Hoch- und Flachmoors von Les Pontins um mehr als 400 Meter vergrössert werden könne.
In der Abstimmung vom 27. September 2020 lehnten die Bürger von Sonvilier das Projekt mit nur vier Stimmen Unterschied ab, woraufhin es für den bernischen Teil des Parks auf Eis gelegt wurde. Aufgrund der energiepolitischen Lage in der Schweiz wurde dann im Januar 2022 eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen, die eine erneute Abstimmung der Einwohner von Sonvilier forderte.
«Groupe E Greenwatt hofft, dass sich die Wege der beiden Teile des Projekts in Neuenburg und Bern schnell synchronisieren, damit der Park Quatre Bornes lokalen und erneuerbaren Strom produzieren kann», wie die Bauherrschaft am Dienstag weiter mitteilte. (sda/pb)