11:22 BAUPROJEKTE

Weissenstein-Bahntunnel: Sanierung dauert drei Monate länger

Teaserbild-Quelle: zvg, BLS

Die Sanierung des 3,7 Kilometer langen Weissensteintunnels auf der einspurigen Bahnlinie Solothurn-Moutier dauert drei Monate länger als geplant. Als Grund nennt die BLS als Betreiberin der Bahnstrecke das brüchige Gestein im Tunnel.

Sanierung Weissensteintunnel BLS

Quelle: zvg, BLS

Die Sanierung des Weissensteintunnels auf der einspurigen Bahnlinie Solothurn-Moutier dauert drei Monate länger als geplant.

Das Gestein im Weissensteintunnel sei sehr brüchig, teilte die BLS am Montag mit. Das Gewölbe müsse deshalb in kurzen Abschnitten von einem bis zwei Meter bearbeitet werden. Diese müssen sofort mit Spritzbeton gesichert werden, damit kein zusätzliches Gestein ausbricht und die Sicherheit der Bauarbeiter gewährleistet ist.

Ursprünglich waren laut der BLS Abschläge von vier bis fünf Metern geplant gewesen. Wegen des komplizierten Vorgehens dauere die Sanierung des Tunnelgewölbes nun drei Monate länger als geplant. Die Sanierungsarbeiten starteten Anfang März.

Geologische Verhältnisse sind bekannt

Ob die geologischen Verhältnisse zusätzlich die Arbeiten an der Tunnelsohle verlängern, lässt sich nach Angaben der BLS noch nicht abschliessend beurteilen. Diese Arbeiten seien noch zu wenig weit fortgeschritten. Die Bahnstrecke Solothurn–Moutier wird damit gemäss Mitteilung frühestens Ende März 2026 wieder eröffnet.

Die BLS hat nach eigenen Angaben die komplexen geologischen Verhältnisse im Tunnel und die damit verbundenen Risiken gekannt. Sie sei darauf vorbereitet, auf die Verhältnisse zu reagieren und die Arbeitsabläufe anzupassen. Die geologischen Risiken seien im Projekt einkalkuliert. Daher stiegen die budgetierten Kosten nicht.

Sanierung Weissenstein-Tunnel

Quelle: zvg, BLS

Das Gestein im Weissensteintunnel ist sehr brüchig. Das Gewölbe muss deshalb in kurzen Abschnitten von einem bis zwei Meter bearbeitet werden.

Wie die BLS weiter mitteilt, muss die fürs Frühjahr 2025 geplante Streckensperre zwischen Solothurn und Oberdorf von sieben auf zehn Wochen verlängert werden. Wegen einer ausstehenden Baubewilligung konnte die Streckensperre vom Sommer 2024 nicht für die Erneuerung des Bahnhofs Oberdorf genutzt werden.

Die fehlende Bauzeit müsse aufgeholt werden, heisst es weiter. Die Strecke Solothurn–Oberdorf sei somit vom 3. März bis zum 9. Mai 2025 für den Bahnverkehr gesperrt. In dieser Zeit verkehren Ersatzbusse.

Mehrere Verzögerungen bei Tunnelsanierung

Für die Sanierung des Tunnels veranschlagt die BLS 85 Millionen Franken. Die Kosten für die gesamten Bauarbeiten auf der Bahnstrecke belaufen sich auf 150 Millionen Franken. Der Zustand des einspurigen Bahntunnels ist schlecht und das Gewölbe, die Tunnelsohle und die Entwässerung sind teilweise beschädigt. Nach der Sanierung soll der Tunnel für weitere 25 Jahre genutzt werden.

Bereits in der Vergangenheit kam es beim Projekt zu Verzögerungen. So hätte die Tunnelsanierung eigentlich schon vor einigen Jahren beginnen sollen. Ein Rechtsstreit führte jedoch zu Verzögerungen. Im Mai 2023 wurde bekannt, dass das Bundesgericht in Lausanne zwei Beschwerden des Zürcher Baukonzerns Implenia abwies.

Damit wurde ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2021 bestätigt, das die Vergabe an ein Konsortium um die österreichische Porr-Gruppe und die Aargauer Tunnelsanierungsfirma Fretus guthiess. (pb/mgt/sda)

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