Wegen Beschwerde: SBB verschieben Arbeiten im Bahnhof Lenzburg AG
Die SBB haben die Hauptarbeiten für den Ausbau der Publikumsanlagen im Bahnhof Lenzburg AG verschoben. Grund dafür ist eine noch hängige Beschwerde eines Anbieters, der für einen Auftrag nicht berücksichtigt worden war.
Quelle: SBB CFF FFS
Luftbild des Bahnhofs Lenzburg: Die SBB haben die Hauptarbeiten für den Ausbau der Publikumsanlagen verschoben.
Der Bauauftrag sei am 26. Februar auf simap.ch ausgeschrieben worden, teilten die SBB am Mittwoch mit. Darauf seien sechs Angebote eingegangen. Bei einer Prüfung hinsichtlich den Zuschlagskriterien entschied sich die SBB dann im Juni, mehrere Angebote wegen «Nichterfüllung der Mindestanforderungen oder der Eignungskriterien» auszuschliessen.
Ein davon betroffener Mitanbieter legte dagegen im Juli 2024 Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht (BVGer) ein. Die Beschwerde ist bislang noch hängig. Wann die Hauptarbeiten für die Publikumsanlagen am Bahnhof Lenzburg starten, kann laut den SBB erst nach einem Entscheid des BVGer festgelegt werden.
Laut den SBB lässt sich das Bauprogramm nicht beliebig oder kurzfristig ändern, da die Bauteams während des laufenden Bahnbetriebs arbeiten müssten. Nach einem Entscheid müsse das Bauprogramm grundlegend überarbeitet oder im schlimmsten Fall neu erstellt werden, heisst es weiter.
Hauptarbeiten werden verschoben
Die SBB haben sich deshalb dazu entschieden, die Hauptarbeiten zu verschieben, die ursprünglich Anfang 2025 hätten starten sollen. Die Vorbereitungsarbeiten, die seit Juni 2023 laufen, werden unverändert fortgesetzt. Diese umfassen ein neues Bahntechnikgebäude, Kabelquerungen sowie Sicherungs- und Signalanlagen.
Mit dem Projekt soll der Bahnhof Lenzburg ausgebaut werden, um die Sicherheit zu erhöhen und mehr Platz zu schaffen. Sämtliche Perrons werden höher, breiter und länger. Weiter wird die bestehende vier Meter breite Personenunterführung «Ost» abgebrochen und durch eine neue 11 Meter breite Unterführung ersetzt. Im Westen entsteht eine neue, sieben Meter breite Personenunterführung.
Darüber hinaus werden das heutige Bahnhofgebäude abgebrochen und neu gebaut sowie das aktuelle Stellwerk und dazugehörende Sicherungsanlagen ersetzt. Parallel dazu soll der Bahnhof ausserdem barrierefrei umgestaltet werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 232,3 Millionen Franken. (pb/mgt/sda)