Villa Musegg in Luzern wird Residenz für Kunstschaffende
Die 157 Jahre alte Villa Musegg in Luzern wird eine Residenz für Kunstschaffende mit Arbeits- und Wohnräumen. Der Stadtrat hat in diesem Zusammenhang einem Luzerner Architekturbüro den Zuschlag für das Baurecht erteilt.
Quelle: Stadt Luzern
Südfassade der Villa Musegg: Ein erstes Sanierungsprojekt für das im kantonalen Bauinventar als schützenswert eingetragene Bauwerk wurde im Februar 2023 vom Parlament abgelehnt.
Ursprünglich sollte die 1867 im Stil eines französischen Landschlösschens erbaute Villa Musegg in Luzern saniert und für Wohnzwecke vermietet werden. Das städtische Sanierungsprojekt wurde aber im Februar 2023 vom Parlament abgelehnt. Mit der verabschiedeten Motion «Villa Auf Musegg 1» erhielt die Baudirektion daraufhin den Auftrag, die Villa und die Remise für die Abgabe im Baurecht auszuschreiben.
Ziel war es, die Gebäude zeitnah zu sanieren, um die historisch wertvolle Bausubstanz sowie das baukulturelle Erbe zu erhalten. Die Ausschreibung wurde vergangenen November veröffentlicht. Wie die Stadt Luzern am Freitag mitteilte, reichten sechs Interessenten Angebote und Konzepte ein. Nun steht der Sieger fest.
Konzept mit öffentlichem Charakter
Der Stadtrat sei dem Vorschlag des Beurteilungsgremiums gefolgt und habe entschieden, den Zuschlag für das Baurecht HVDM Architects & Cityplanners aus Luzern zu erteilen. Das siegreiche Nutzungskonzept sei aus der Struktur der bestehenden Bausubstanz heraus entwickelt worden.
Es sieht im Erdgeschoss einen halböffentlichen Bereich vor, der dem Austausch zwischen Kunstschaffenden dient und als Galerie, Raum für Lesungen sowie für Aktivitäten des Quartiervereins oder private Anlässe genutzt werden kann. Im Obergeschoss sind Wohnräume für Grosshaushalte oder Wohngemeinschaften geplant.
Weiter soll in der Remise im Erdgeschoss eine Werkstatt für die Elektrifizierung und Reparatur von Oldtimern, Bikes und Velos sowie ein öffentliches WC entstehen; im Obergeschoss ist ein Atelier vorgesehen. Das Mobilitätskonzept beinhaltet gemäss Mitteilung die Voraussetzung eines Car-Sharing-Modells bei der Wohnvermietung.
Park bleibt im Besitz der Stadt
Der Park bleibt im Besitz der Stadt und wird der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich sein. Das Angebot von HVDM Architects & Cityplanners gehe gesamtheitlich auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Stadt und des Quartiers ein. In den kommenden Monaten werden nun Gespräche mit dem Büro geführt, um die Details des Baurechtsvertrags zu klären.
Ziel ist es gemäss Mitteilung, den Vertrag im Jahr 2024 zu unterzeichnen, damit die Sanierung der Villa und der Remise im zweiten Halbjahr 2025 beginnen kann. (mgt/pb)